Politik

Neonazi-Aufmarsch in Berlin Tausende blockieren NPD-Demonstration

Erfolgreich blockiert: Die geplante Route kann die NPD nicht marschieren.

Erfolgreich blockiert: Die geplante Route kann die NPD nicht marschieren.

(Foto: dpa)

Berlin macht mobil: Mehrere Tausend Menschen verhindern einen Aufmarsch der rechtsextremen NPD durch Kreuzberg. Die Neonazis müssen nach wenigen Metern umkehren. Einen der Redner verhaftet die Polizei, er wurde von Gegendemonstranten angezeigt.

Mehrere Tausend Gegendemonstranten haben in Berlin einen NPD-Aufmarsch durch den linksalternativ geprägten Stadtteil Kreuzberg verhindert. Der Zug von rund 100 Neonazis kam in einer Dreiviertelstunde nur etwa 200 Meter weit und musste dann umkehren, weil die Strecke in alle Richtungen blockiert war. Das teilte die Polizei mit.

Die überwiegend jungen Gegendemonstranten hatten Sitzblockaden veranstaltet. Laut Polizei warfen Protestierer aus der autonomen Szene auch Flaschen und Steine, eine mobile Toilette wurde angezündet. Mehrere Demonstranten wurden vorläufig festgenommen.

Die NPD-Leute seien die vorgesehene Strecke nicht gegangen, weil es "aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht möglich war, diese freizuhalten", sagte ein Polizeisprecher. Zu der Blockade aufgerufen hatte das Bündnis "Berlin nazifrei", zu dem auch Grüne, Linke, Jusos, die Gewerkschaft Verdi und Bürgerinitiativen gehören.

Wegen der unübersichtlichen Lage hatte die Polizei am Mittag bereits Aufnahmen aus der Luft angeordnet. Es kreisten Hubschrauber. Bis zum Nachmittag wurden elf Gegendemonstranten festgenommen. Ihnen wurden Landfriedensbruch, Vermummung und Befreiungsversuche vorgeworfen. Auch vier NPD-Anhänger, darunter einer der Redner, wurden vorläufig festgenommen. Abgeordnete der Piraten und Linkspartei hatten den Mann angezeigt, nachdem er eine volksverhetzende Parole ins Mikrofon gerufen hatte. Drei weitere sollen mit einem Feuerlöscher auf Gegendemonstranten gesprüht haben.

Quelle: ntv.de, fma/dpa

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