Politik

Abkehr von Kohle und Öl Technologie-Revolution nötig

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat eine weltweite "Technologie-Revolution" im Kampf gegen den Klimawandel gefordert. Nur durch die Investition von einem Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (etwa 45 Billionen Dollar) sei es möglich, die Kohlenstoffdioxid-Emissionen bis zur Mitte dieses Jahrhunderts zu halbieren, sagte IEA-Geschäftsführer Nobuo Tanaka.

Dieses wiederum sei notwendig, um den Anstieg der Durchschnittstemperaturen ausreichend zu begrenzen, fügte er hinzu. "Wir benötigen sofortiges politisches Handeln und einen noch nicht dagewesenen Technologiewandel. Es geht im Grunde um eine neue, weltweite Technologie-Revolution", sagte Tanaka.

In dem Bericht der in Paris ansässigen IEA heißt es, zur wirksamen Bekämpfung des Klimawandels und die Abkehr von Öl und Kohle reiche eine einzelne Technologie oder Form der Energiegewinnung nicht aus. Für die Abwendung des Klimaschocks seien Billionen-Investitionen, der Bau von 1.400 Kernkraftwerken, eine massive Ausweitung der Windkraft sowie einer drastischen Verbesserung der Energieeffizienz notwendig. Zudem müsste auch die Speicherung von CO2-Emissionen vorangetrieben werden. Ab 2010 müssten jährlich 35 Kohlekraftwerke und 20 Gaskraftwerke mit der Technologie ausgerüstet werden, um die Emissionen aufzufangen und unterirdisch zu lagern. Auch im Transportwesen wären technologische Umwälzungen erforderlich. Mit diesen Maßnahmen könnten die CO2-Emissionen bis 2050 auf die Hälfte des derzeitigen Niveaus gesenkt werden.

Der Weltklimarat hat im vergangenen Jahr ermittelt, dass nur eine Kappung der Treibhausgasemissionen um 50 Prozent bis 2050 einen deutlichen Temperaturanstieg und damit verheerende Umweltschäden verhindern könnte. "Trotz der weltweiten Anerkennung des Problems sind die Emissionen in den vergangenen Jahren immer schneller angestiegen", sagte Tanaka bei der Vorstellung der Studie in Tokio.

Ohne einen Kurswechsel würden sich der Energiebedarf bis 2050 verdoppeln und die Emissionen um 130 Prozent steigen. Wenn die Weltgemeinschaft der "Road Map" der IEA umsetzen würde, könnte der Öl-Bedarf in den kommenden 40 Jahren auf ein Viertel des heutigen Bedarfs gedrückt werden, schreiben die Experten. Den Großteil der Investitionen müsste der private Sektor schultern. "Aber wenn die Industrie überzeugt ist, dass es eine Politik zur ernsthaften Reduzierung der CO2-Emissionen gibt, wird sie die Investitionen tätigen", sagte Dolf Gielen, führender Autor der Studie

Quelle: ntv.de

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