McChrystal ist sicher Teheran unterstützt Taliban
30.05.2010, 16:30 UhrUngeachtet aller Militäroperationen sind die Taliban in Afghanistan noch lange nicht besiegt. Immer wieder kommt Nachschub an Kämpfern und Material, die NATO ist sicher, aus dem Iran.
Die NATO hat nach eigenen Angaben "klare Beweise" für eine Unterstützung der Taliban in Afghanistan durch den Iran. Der Kommandeur der NATO-geführten Internationalen Schutztruppe ISAF, US-General Stanley McChrystal, sagte in Kabul, Taliban- Kämpfer würden im westlichen Nachbarland ausgebildet. Waffen kämen vom Iran nach Afghanistan. McChrystal legte allerdings keine Beweise vor, die seine Aussagen untermauern würden.
Die iranische Regierung weist die wiederkehrenden Vorwürfe, sie unterstütze die Taliban, stets zurück. Teheran ist zwar gegen die amerikanische Militärpräsenz im Nachbarland, pflegt zugleich aber gute Beziehungen zur US-gestützten Regierung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai. Traditionell unterstützte der Iran die Nordallianz, die gegen das Ende 2001 gestürzte Taliban-Regime kämpfte.
Die afghanischen Behörden haben nach eigenen Angaben keine Belege für eine Unterstützung der Taliban durch den Iran, der sich in Afghanistan beim Wiederaufbau engagiert. McChrystal sagte, als Nachbarstaat habe der Iran natürliche Interessen in Afghanistan. In vielen Punkten sei die iranische Hilfe für Afghanistan "gesund". Die Unterstützung der Taliban aber sei "unangebracht".
Angriff auf Tanklaster
Taliban-Kämpfer setzten in der südostafghanischen Provinz Ghasni sechs Tanklastwagen mit Brennstoff für die NATO- Truppen in Brand. Ein hochrangiger Polizeibeamter in Ghasni sagte, die Tanklastwagen seien auf dem Weg in die südafghanische Unruheprovinz Kandahar gewesen. Die Aufständischen seien geflohen, bevor die Polizei am Tatort eintraf. Unklar sei, ob den Fahrern die Flucht gelungen sei oder ob sie von den Taliban als Geiseln genommen wurden.
Bei insgesamt vier Explosionen in verschiedenen Provinzen wurden unterdessen vier Zivilisten getötet und acht weitere verletzt. Das Innenministerium teilte mit, unter den Toten seien ein Kind und eine Frau. Zu den Detonationen sei es in den ostafghanischen Provinzen Chost und Nangarhar, in der südöstlichen Provinz Paktika sowie in der westafghanischen Provinz Ghor gekommen. In drei Fällen habe es sich um Bomben der Taliban gehandelt, im vierten Fall sei eine alte Rakete explodiert.
Quelle: ntv.de, dpa