Affäre Kremendahl Teile der SPD halten zu OB
10.07.2002, 01:04 UhrDer Wuppertaler Oberbürgermeister Hans Kremendahl kann sich in der Korruptionsaffäre offenbar des teilweisen Rückhalts in seiner Partei, der SPD, sicher sein. Die SPD-Bundesschatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier sieht jedenfalls keinen Grund dafür, dass die Partei Kremendahl zum Rücktritt auffordert. Sie sei "in höchstem Maße unsicher", ob er im Sinne der Anklage schuldig sei, so Wettig-Danielmeier.
Der SPD-Landeschef Harald Schartau hatte dem Oberbürgermeister, der unter Korruptionsverdacht steht und sich deshalb vermutlich bald vor Gericht verantworten muss, dagegen den Rücktritt nahe gelegt.
Kremendahl selbst will keine persönliche Konsequenzen ziehen. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen", sagte Kremendahl bereits am Dienstag in Wuppertal. In der Anklageschrift zitierte Zeugenaussagen, die ihn belasteten, seien nachweisbar falsch. Er sehe sich nach Lektüre der Anklageschrift bestärkt, im Amt zu bleiben.
Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hatte gegen den Oberbürgermeister am Montag Anklage wegen des Vorwurfs der Vorteilsannahme erhoben. Sie wirft ihm vor, 1999 eine Wahlkampfspende von 500.000 DM (256.000 Euro) angenommen zu haben, mit der sich der bergische Bauunternehmer Uwe Clees die Unterstützung seiner Bauvorhaben habe sichern wollen.
Quelle: ntv.de