Bündnis für Arbeit Teilnehmer zufrieden
06.03.2001, 07:17 UhrNur wenige Stunden nach dem neuerlichen Treffen des "Bündnis für Arbeit" sind sich Gewekschaften und Arbeitgeber über möglicherweise erziele Einigungen uneins. Während Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt erklärte, auf dem Treffen seien "wichtige Weichenstellungen" für eine moderate Tarifpolitik im kommenden Jahr gestellt worden, widersprach dem DGB-Chef Dieter Schulte. Niemand dürfe davon ausgehen, dass die Lohnvereinbarungen des vergangenen Jahres künftig "so weitergeführt" würden, betonte er.
Die Bewertung des Bündniss-Treffens am Sonntag fiel unterschiedlich aus. Vertreter der Gewerkschaften bezeichneten die Verhandlungen als durchaus konstruktiv, auch wenn nicht sehr viel konkretes vorzuweisen sei. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel wertete die jüngste Runde im Bündnis für Arbeit als Teilerfolg für die Gewerkschaften. Im ZDF-Morgenmagazin unterstrich er, dass die Gespräche in konkreten Einzelfragen zu Ergebnissen geführt hätten. Ausdrücklich nannte er die Vereinbarungen zur beruflichen Weiterbildung. Ähnlich äußerte sich Schulte. Der Abbau von Überstunden sei jetzt mehr als eine moralische Verpflichtung der Betriebe. "Bei etwas mehr Bewegung auf Seiten der Arbeitgeber wären größere Fortschritte möglich gewesen ", so Schulte.
Auch die Arbeitgeber zeigten sich zufrieden mit den Gesprächen. Die Beurteilung des "Bündnis für Arbeit" durch die Opposition fiel dagegen erwartungsgemäß schlecht aus. Unions-Fraktionschef Friedrich Merz erklärte, dass Bündnis sei gescheitert und zu einer "netten Teestunde" verkommen.
Schröder korrigiert Arbeitsmarkt-Ziele
Bundeskanzler Gerhard Schröder korriegierte unterdessen seine Angaben vom Vortag, er wolle die Arbeislosigkeit bis Ende 2002 unter die Drei-Millionen-Marke drücken. Dies sei ein Missverständnis, erklärte er. Sein Ziel sei: bis Ende der Legislaturperiode weniger als 3,5; bis 2005 weniger als 3 Millionen Arbeistlose.
Quelle: ntv.de