Das bringt London nicht zu Fall Terror ist nicht das Schlimmste
28.10.2010, 13:17 Uhr
SIS-Chef Sawers spricht öffentlich in London.
(Foto: REUTERS)
Das erste Mal seit Bestehen des super-geheimen britischen Geheimdienstes SIS, besser bekannt als MI6, hält dessen Chef eine öffentliche Rede. Nach der Worten von John Sawers sind die Gefahren einer Weiterverbreitung von atomaren, chemischen und biologischen Waffen weitreichender als der Terrorismus.
Die Verbreitung von Atomwaffen stellt nach Ansicht des britischen Geheimdienstes eine größere Gefahr als der Terrorismus dar. Zwar könne es bei einem Terroranschlag viele Todesopfer geben, sagte Geheimdienstchef John Sawers bei einem Vortrag in London. Doch würde Großbritannien damit nicht zu Fall gebracht.
"Die Gefahren einer Weiterverbreitung von atomaren, chemischen und biologischen Waffen sind weitreichender", sagte Sawers, der konkret den Iran erwähnte. Die Rede vor einer Journalistenvereinigung war die erste, die ein Chef des britischen Geheimdienstes jemals öffentlich hielt.
Nach seiner Einschätzung wird es der Al-Kaida nicht gelingen, den Einfluss des Westens zu schwächen oder gemäßigte Regierungen arabischer Länder zu stürzen. Dennoch sei unwahrscheinlich, dass die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus bald verschwinde. Die Lektüre von Berichten über Anschlagsplanungen sei an seinem Amt am anstrengendsten, sagte Sawers.
Bis in die 90er Jahre war der unter MI6 bekannte Dienst so geheim, dass die britische Regierung nicht einmal seine Existenz öffentlich bestätigte. Trotz der Öffnung agiert der Secret Intelligence Service noch immer geheimer als die amerikanische CIA.
Quelle: ntv.de, rts