Politik

Dutzende Tote in Pakistan Terrorangriff auf US-Konsulat

Viele der Verwundeten sind schwerst verletzt.

Viele der Verwundeten sind schwerst verletzt.

(Foto: dpa)

Selbstmordattentäter halten Pakistan weiter in Atem. Bei Angriffen von Extremisten auf das US-Konsulat in Peschawar und eine Parteiversammlung im Nordwesten des Landes kommen offiziellen Angaben zufolge 46 Menschen ums Leben.

Bei dem Anschlag auf das US-Konsulat starben fünf Sicherheitskräfte.

Bei dem Anschlag auf das US-Konsulat starben fünf Sicherheitskräfte.

(Foto: dpa)

Bei Angriffen radikalislamischer Rebellen auf das UN-Konsulat und eine Veranstaltung der Regierungspartei sind im unruhigen Nordwesten Pakistans mehr als 45 Menschen ums Leben gekommen. Wenige Stunden nach einer Parteiversammlung in Timargarah, wo ein Selbstmordattentäter einen Sprengsatz zündete und mindestens 41 Menschen mit in den Tod riss, versuchten Taliban das Konsulat in Peshawar zu stürmen. Die USA zeigten sich beunruhigt.

US-Außenministerin Hillary Clinton äußerte Empörung und tiefe Trauer über den Terrorangriff. "Attacken gegen diplomatische Missionen treffen das Herz der internationalen Zusammenarbeit und sind nicht hinnehmbar - in keinem Land, zu keiner Zeit", sagte die Ministerin. Die USA stünden fest an der Seite des pakistanischen Volkes. EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton verurteilte den Anschlag als Versuch, die Demokratie in Pakistan auszuhöhlen. Sie versicherte der pakistanischen Regierung die Solidarität der Europäischen Union.

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Bei dem Angriff auf das US-Konsulat in der Provinzhauptstadt Peshawar näherten sich nach Polizeiangaben mindestens acht bewaffnete Angreifer in zwei Fahrzeugen dem gut bewachten Gebäude. Wie die pakistanischen Behörden mitteilten, versuchten sie, das Konsulat zu stürmen. Sie wurden jedoch von Sicherheitskräften daran gehindert. Dabei starben fünf Sicherheitskräfte.

Nach Polizeiangaben gab es zwei schwere Explosionen und heftige Schusswechsel. Die Explosionen ereigneten sich demnach an einem Kontrollposten auf einer Zufahrtsstraße 50 Meter vor dem US-Konsulat und am Tor des Konsulats. Über dem Anschlagsort stieg eine dichte Rauchwolke auf.

Taliban bekennen sich

Im Bezirk Lower Dir riss ein Selbstmordattentäter mindestens 41 Menschen mit in den Tod.

Im Bezirk Lower Dir riss ein Selbstmordattentäter mindestens 41 Menschen mit in den Tod.

(Foto: REUTERS)

Zu dem vereitelten Angriff bekannte sich die pakistanische Taliban-Organisation Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP). Laut TTP-Sprecher Azam Tariq handelte es sich um einen Racheakt für Drohnenangriffe der USA im Grenzgebiet zu Afghanistan. Die USA fliegen immer wieder Drohnenangriffe in den pakistanischen Stammesgebieten, die als Rückzugsgebiet von Rebellen auch aus dem benachbarten Afghanistan gelten.

Viele Opfer in Lower Dir

Bei einer Parteiveranstaltung im Bezirk Lower Dir riss ein Selbstmordattentäter nach Polizeiangaben mindestens 41 Menschen mit in den Tod, mehr als 80 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Die Veranstaltung unter freiem Himmel war von der regierenden Awami National Partei (ANP) organisiert worden, um die geplante Umbenennung der mehrheitlich von Paschtunen bewohnten Nordwestprovinz in Khyber-Pakhtunkhwa zu feiern. Der alte Name stammt noch aus der britischen Kolonialzeit.

Die Vereinigten Staaten drückten ihre Besorgnis aus. "Wir verurteilen die Gewalt im höchsten Maße", sagte ein Sprecher des Weißen Hauses. Der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari erklärte im Parlament: "Militanz und Extremismus sind die größte Bedrohung für unsere nationale Sicherheit."

Quelle: ntv.de, dpa

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