Wieder das Werk von Boko Haram? Terroranschlag auf Einkaufszentrum in Abuja
25.06.2014, 19:07 Uhr
Direkt vor einem Einkaufszentrum und in der Nähe einer Moschee explodiert in Abuja eine Autobombe. Ärzte berichten von Dutzenden Toten und vielen Verletzten. Die Gegend um das Emmab Plaza sieht aus wie ein Kriegsschauplatz.
Bei einer schweren Explosion in einem Einkaufszentrum in der nigerianischen Hauptstadt Abuja sind mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Die Bombe ging nach einem Bericht der Zeitung "Premium Times" im Eingangsbereich hoch. Ein Mitarbeiter eines Krankenhauses sagte, es habe auch zahlreiche Verletzte gegeben. Einige der Toten waren offenbar bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Die Zahl der Opfer könnte weiter steigen.
Viele Autos im Umkreis brannten aus. Der Sprengsatz soll sich in einem Fahrzeug befunden haben, das sich am Eingang des beliebten Zentrums befand. Notfallhelfer waren im Einsatz, unter den Besuchern des Emmab Plaza herrschte Panik.
Obwohl sich zunächst niemand zu der Tat bekannte, wird vermutet, dass die islamistische Terrorgruppe Boko Haram verantwortlich ist. Sie verübt seit fünf Jahren immer wieder schwere Anschläge, jedoch hauptsächlich im Norden des Landes. Die Extremisten wollen dort einen Gottesstaat auf Grundlage der Scharia einrichten.
Keine weitere Massenentführung
Dementiert wurde unterdessen eine Meldung vom Vortag über eine weitere Massenentführung im Norden des Landes. "Nach den uns vorliegenden Erkenntnissen wurden im Bundesstaat Borno keine Menschen entführt", teilte das Nationale Informationsamt mit. Örtliche Medien hatten berichtet, es seien bis zu 91 Dorfbewohner in die Gewalt von Extremisten geraten. Boko Haram verschleppte dort vor zwei Monaten mehr als 200 Schülerinnen.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa