Politik

Selbstmordattentäter angeworben Terrorhelfer vor Gericht

Vor dem Oberlandesgericht Schleswig hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Terrorhelfer Redouane E. H. begonnen. Der 37-jährige Mann aus Kiel ist wegen Unterstützung des Netzwerkes El Kaida angeklagt. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Deutschen marokkanischer Herkunft außerdem vor, Selbstmordattentäter für den Einsatz im Irak angeworben zu haben. Sie hatte im April Anklage erhoben.

Die Ermittler verdächtigen H., mit Geldtransfers nach Ägypten und Syrien Terror-Aktivitäten gefördert zu haben sowie zusammen mit vier Komplizen eine terroristische Vereinigung im Ausland gegründet zu haben. Ziel der Gruppe war es demnach, im Sudan eine Front gegen die "Kreuzritter" aufzubauen und den so genannten Heiligen Krieg in die Tat umzusetzen. H. hat jahrelang in Kiel studiert.

Besondere Sicherheitsvorkehrungen

Für den ersten Verhandlungstag ist zunächst die Verlesung der Anklage vorgesehen. Es sind vier Verhandlungstage angesetzt, das Gericht geht aber davon aus, dass sich der Prozess wohl länger hinziehen wird. "Wir registrieren ein großes öffentliches Interesse an dem Fall", sagte Gerichtssprecherin Christiane Wien. Es seien darum besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden.

H. wurde im Juli 2006 in Hamburg am Dammtor-Bahnhof festgenommen und sitzt seit dem vergangenen Sommer in Untersuchungshaft. Zuvor soll er aus einem Internet-Caf in Kiel Kontakt zu mutmaßlichen Terrorzellen in mehreren Ländern gehalten haben.

5.000 Euro nach Ägypten und Syrien

Konkret wird H. vorgeworfen, in neun Fällen die El Kaida und ihren Ableger im Irak unterstützt zu haben. In vier Fällen transferierte er den Ermittlungen zufolge insgesamt 5.000 Euro nach Ägypten und Syrien. Mit dem Geld sollte demnach Ausrüstung für "Gotteskämpfer" beschafft, die Teilnahme an einer Sprengstoffausbildung finanziert und ein Schleuser entlohnt werden.

Der 37-jährige E.H. soll laut Anklage außerdem Kontakte zum mutmaßlichen Terroristen Said Bahaji gehabt haben, der als Komplize der Attentäter vom 11. September 2001 gilt. Bahaji tauchte kurz vor den Anschlägen unter und ist seitdem auf der Flucht.

Quelle: ntv.de

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