Politik

Milizen gegen Minderjährige Texas sucht Schutz vor Kinder-Migranten

"Lass die Kinder bleiben". Eine Sechsjährige hält ein Schild während einer Demonstration gegen die Ausweisung der vielen minderjährigen Kinder.

"Lass die Kinder bleiben". Eine Sechsjährige hält ein Schild während einer Demonstration gegen die Ausweisung der vielen minderjährigen Kinder.

(Foto: picture alliance / dpa)

Obama spricht von einer humanitären Krise. Fast 60.000 Kinder aus Mittelamerika flüchten in den vergangenen Monaten in die USA. Jetzt schickt Texas Nationalgardisten an die Grenze.

Nach dem hohen Fluchtaufkommen von Kindern auf dem Weg in die USA schickt Texas 1000 Milizen der Nationalgardisten an die Grenze zu Mexiko. "Es gibt keine nationale Sicherheit ohne Sicherheit an den Grenzen", sagte der texanische Gouverneur Rick Perry. Er könne dem nicht tatenlos zusehen. Die Soldaten der Nationalgarde sollten in den nächsten Wochen an der Grenze stationiert werden, hieß es. Die Polizei an der mexikanisch-amerikanischen Grenze kann die Abwehr irregulärer Kindermigranten nicht gewährleisten.

Junge Immigranten in der McAllen-Grenzkontroll-Station in Texas.

Junge Immigranten in der McAllen-Grenzkontroll-Station in Texas.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mexiko hat sich besorgt über die Entsendung von Nationalgardisten gezeigt. Der Einwanderung Zehntausender unbegleiteter Kinder aus Mittelamerika müsse mit einer langfristigen regionalen Perspektive begegnet werden, hieß es in einem Schreiben des Außenministeriums. Mexiko habe sich für eine Strategie des Dialogs und der Kooperation entschieden. Herkunfts-, Transit- und Zielländer der Migranten müssten sich miteinander abstimmen.

57.000 unbegeleitete Kinder in zehn Monaten

Seit Oktober erreichten die Grenze allein aus Zentralamerika mehr als 57.000 unbegleitete Kinder. Die meisten kommen aus Guatemala, Honduras und El Salvador und flüchten vor Gewalt, organisierter Kriminalität oder schlechten wirtschaftlichen Aussichten in ihren Heimatländern. Um die Krise an der Grenze zu lösen, treffen die Staatschefs der drei zentralamerikanischen Länder Ende der Woche mit US-Präsident Barack Obama im Weißen Haus zusammen.

Zugleich wird das Thema Immigration gut drei Monate vor den Kongresswahlen immer mehr zum Politikum. Obama hatte den Kongress kürzlich aufgefordert, 3,7 Milliarden Dollar für verstärkte Grenzkontrollen und den Kampf gegen Menschenhändler freizugeben. Die Republikaner lehnen das ab. Insgesamt leben in den USA über elf Millionen Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere, viele bereits seit vielen Jahren.

Quelle: ntv.de, apo/dpa

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