Politik

AA mahnt zu Vorsicht Thailand wiegelt ab

Nach den blutigen Straßenschlachten in Bangkok hat die thailändische Regierung versichert, dass die Lage unter Kontrolle sei. "Thailand hat eine belastbare Gesellschaft", sagte Regierungschef Somchai Wongsawat vor 80 Diplomaten, die eigens ins Außenministerium gerufen worden waren. Somchai hatte am Dienstag über einen Zaun springen und im Helikopter flüchten müssen, weil Anhänger der Opposition das Parlament umstellt hatten.

Das Auswärtige Amt in Berlin rief zu erhöhter Vorsicht auf. Deutschen Touristen wurde dringend empfohlen, "Demonstrationen und sonstige größere Menschenansammlungen zu meiden, auch um sich nicht dem Risiko eventueller Sprengstoffanschläge auszusetzen". In Bangkok müsse auch in den nächsten Wochen mit großen Demonstrationen gerechnet werden. Vor allem das besetzte Gelände um den Regierungssitz und die Umgebung des Parlaments, wo die Polizei am Dienstag vergeblich versuchte, tausende Demonstranten mit Tränengas auseinander zu treiben, solle gemieden werden.

Zwei Tote

Bei den schwersten Zusammenstößen in der thailändischen Hauptstadt seit 16 Jahren hatte die Polizei mit Tränengasgranaten in die Menge geschossen. Zwei Menschen kamen uns Leben, 437 wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums verletzt. Im Jahr 1992 waren bei einem Armeeeinsatz gegen Demonstranten mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen.

Somchai rechtfertigte das Vorgehen der Polizei. Die Sicherheitskräfte hätten im Rahmen des Gesetzes gehandelt. Seine Regierung werde in der Krise internationalen Gesetzen und demokratischen Prinzipien entsprechend handeln. "Wir werden unsere heimischen Probleme durch einen demokratischen Prozess lösen", beteuerte Somchai. "Die thailändische Gesellschaft hat politische Stürme schon in der Vergangenheit mit großer Stärke durchstanden." Auslandsinvestitionen und Touristen seien weiterhin jederzeit willkommen. Bangkok werde selbstverständlich Gastgeber des Gipfeltreffens der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN im Dezember bleiben.

Das Treffen Somchais mit den Botschaftern wurde frühzeitig beendet und ein Empfang für die Botschafter abgesagt. Grund waren Gerüchte, dass tausende Demonstranten in Richtung des Außenministeriums marschierten, wo das Treffen stattfand. Letztendlich fanden sich jedoch nur wenige Regierungsgegner vor dem Gebäude ein.

Quelle: ntv.de

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