Obama auf Hawaii Tiefe Sorge um die Oma
24.10.2008, 20:50 UhrUS-Präsidentschaftskandidat Barack Obama hat sich während eines Besuchs bei seiner schwer kranken Großmutter auf Hawaii tief besorgt über den Zustand der 85-Jährigen geäußert. "Ich bin nicht sicher, ob sie es bis zum Wahltag (am 4. November) schafft", sagte der Demokrat dem US-Sender ABC.
"Ich will keine Details nennen, aber sie ist schwer krank." Obama hatte am Donnerstag seinen Wahlkampf unterbrochen, um ans Krankenbett von Madelyn Dunham zu eilen. Die Großmutter spielte vor allem in der Kindheit Obamas eine wichtige Rolle, weil sie sich während der Abwesenheit seiner Mutter um ihn gekümmert hatte.
Michelle vertritt ihren Mann
"Ich wollte sie küssen und in den Arm nehmen", sagte Obama. "dann müssen wir herausfinden, was es noch zu erledigen gibt, weil ich überzeugt bin, dass es noch einiges zu tun gibt." Der Chefberater des Demokraten, David Axelrod, sagte der "New York Times", Obama sei zu dem Besuch fest entschlossen gewesen. "Es ist nicht optimal, aber da war keine Debatte, ob wir fliegen oder nicht", sagte er. Dunham habe eine gebrochene Hüfte und zudem eine Herzattacke erlitten.
An diesem Samstag wollte Obama seinen Wahlkampf in den Bundesstaaten Nevada und New Mexico wieder aufnehmen. Während seiner Abwesenheit hatte ihn Ehefrau Michelle auf Veranstaltungen vertreten. Obama liegt laut der Webseite "RealClearPolitics" im Durchschnitt aller großen Meinungsforschungsinstitute mit 50 Prozent vorn. Zehn Tage vor der Wahl am 4. November liegt der Republikaner John McCain mit 43 Prozent sieben Prozentpunkte zurück.
"Meine Oma, mein Opa und meine Mum"
Obama hatte zuvor in einem Interview mit dem Fernsehsender CBS gesagt, seine Großmutter sei immer die "Säule" der Familie gewesen. Da er sich schon nicht von seiner Mutter habe verabschieden können, als diese im Alter von 53 Jahren an einem Krebsleiden starb, wolle er sichergehen, nicht den gleichen Fehler zweimal zu machen. "Meine Oma, mein Opa und meine Mum waren die Menschen, die während meiner Kindheit immer auf mich aufgepasst haben. Und meine Großmutter ist die letzte, die von ihnen noch da ist", sagte Obama.
Die Stärke und die Disziplin, die ich besitze, habe ich von ihr", sagte Obama. Dass ihm durch seine Wahlkampfpause ein Nachteil im Rennen ums Weiße Haus entstehen könnte, glaubt er nicht. "Ich denke, die meisten Menschen sehen es auch so, dass man nicht der Typ Mensch ist, der sich um andere kümmert, wenn man sich noch nicht einmal um seine Familie kümmert", fügte Obama hinzu.
Quelle: ntv.de