Politik

"Wahlergebnis grob gefälscht" Timoschenko fällt durch

In der Ukraine ist die westlich orientierte Politikerin Julia Timoschenko bei der Wahl zur neuen Ministerpräsidentin im Parlament gescheitert. Von den insgesamt 450 Abgeordneten votierten 225 für Timoschenko, womit ihr eine Stimme fehlte. Ihre Anhänger sprachen von technischen Problemen. Doch auch ein zweiter Anlauf scheiterte. Timoschenko und Präsident Viktor Juschtschenko, der sie unterstützt, zeigten sich enttäuscht.

Die gescheiterte Wahl löste in der ehemaligen Sowjetrepublik erneut politische Unsicherheit aus. "Das Wahlergebnis wurde grob gefälscht", erklärte die 47-jährige Führerin der "Orangenen Revolution". Timoschenko war 2004 nach den Massenprotesten der "Orangenen Revolution" an die Macht gekommen.

Die Parteien des Timoschenko-Bündnisses verfügen seit der Parlamentswahl Ende September eigentlich über 227 Stimmen. Für sich alleine genommen stärkste Kraft ist allerdings die pro-russische Partei des bisherigen Regierungschefs Viktor Janukowitsch. Die Opposition gegenüber Janukowitsch hatte Timoschenko und Präsident Juschtschenko wieder vereint, nachdem sie sich kurz nach der "Orangenen Revolution" entzweit hatten. Timoschenko wurde damals als Ministerpräsidentin entlassen.

Nach der gescheiterten Ministerpräsidentenwahl kündigte das Timoschenko-Lager an, dass der Vermittlungsausschuss des Parlaments nun eine Lösung finden werde. Jeder wisse, dass die Timoschenko-Anhänger im Parlament eine Mehrheit hätten. Doch die Partei des Erzrivalen Janukowitsch warf Timoschenko vor, über keine echte Mehrheit zu verfügen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen