Politik

Hungerstreik beendet Timoschenko will weiterkämpfen

Timoschenko wird von deutschen Ärzten behandelt

Timoschenko wird von deutschen Ärzten behandelt

(Foto: dpa)

17 Tage hungert die ukrainische Oppositionspolitikerin Timoschenko aus Protest gegen die Parlamentswahl. Nun nimmt sie wieder Nahrung zu sich, in ihrem Kampf "gegen das korrupte Regime" will sie nicht nachlassen.

Die inhaftierte ukrainische Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko hat ihren zweieinhalbwöchigen Hungerstreik in sehr geschwächter Verfassung beendet. Durch die Nahrungsverweigerung seien Timoschenkos Schmerzen "beträchtlich gewachsen", sagte der deutsche Arzt Lutz Harms von der Berliner Charité, der Timoschenko im ukrainischen Charkiw behandelt.

Nachdem die Oppositionspolitikerin am Donnerstagabend erstmals seit 17 Tagen wieder ein paar Schlucke Saft zu sich genommen habe, habe sie nun mit Rehabilitationsmaßnahmen begonnen, führte Harms aus. Da ihr Körper sehr geschwächt sei, sei dies aber nur sehr eingeschränkt möglich und auch Medikamente schlügen nicht gut an. Timoschenko, die wegen eines Rückenleidens vom Gefängnis in ein Krankenhaus verlegt worden war, hatte mit ihrem Hungerstreik gegen die Parlamentswahl Ende Oktober protestiert.

Ihre Tochter Jewgenia Timoschenko verlas am Freitag vor Journalisten eine Erklärung ihrer Mutter, in der diese ankündigte, "weiter gegen das korrupte Regime" von Staatschef Viktor Janukowitsch zu kämpfen. "Ich sehe, dass ich das Ziel, für das ich den Hungerstreik begonnen habe, erreicht habe", schrieb Julia Timoschenko. Mittlerweile könne niemand mehr behaupten, das Parlament sei rechtmäßig und demokratisch gewählt.

Timoschenko war im Oktober 2011 wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde vom Westen als politisch motiviert kritisiert. Der Oppositionspolitikerin droht ein weiterer Prozess wegen Untreue und Steuerhinterziehung.

Janukowitschs Partei der Regionen verfügt dank der Unterstützung anderer Parteien auch im neuen Parlament über die absolute Mehrheit der 450 Sitze.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen