Im Rollstuhl in den Frauenknast Timoschenko wird verlegt
30.12.2011, 10:21 UhrTrotz internationaler Bedenken über die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit in der Ukraine wird die zu sieben Jahren Haft verurteilte ehemalige Regierungschefin Timoschenko in eine andere Haftanstalt verlegt. Im Rollstuhl sitzend wird die kranke 51-Jährige an einen Ort gebracht, der offiziell nicht genannt wird. Die Medien des Landes wissen dennoch Bescheid.
Die gegen internationale Proteste zu sieben Jahren Gefängnis verurteilte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko ist in ihre endgültige Haftanstalt verlegt worden. Die erkrankte Oppositionsführerin sei in einen Rollstuhl gesetzt und aus dem Untersuchungsgefängnis abgeholt worden, meldete die Medien des Landes. Offizielle Angaben zum Verbleib Timoschenkos gab es zunächst nicht.
Medien berichteten, dass die Politikerin im Gebiet Charkow in der Frauenhaftanstalt Katschanowka ihre Strafe absitzen solle. Ein ukrainisches Berufungsgericht hatte in dem umstrittenen Verfahren vor einer Woche das Urteil wegen Amtsmissbrauchs bestätigt. Timoschenko soll beim Abschluss von Gasverträgen mit Russland ihrem Land finanziellen Schaden zugefügt haben.
Wegen der Prozesse gegen Timoschenko und andere ehemalige Regierungsmitglieder hat die EU die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der Ex-Sowjetrepublik auf Eis gelegt. Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch hatte Vorwürfe zurückgewiesen, das Verfahren sei politisch gesteuert. Timoschenko wirft ihrem politischen Erzfeind vor, das Gerichtssystem zu manipulieren.
Timoschenko hofft nach Angaben ihrer Anwälte nun auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte in Straßburg.
Quelle: ntv.de, dpa