Bus in Syrien explodiert Tod auf Pilgerreise
03.12.2009, 18:49 UhrBei der Explosion eines iranischen Pilgerbusses an einer Tankstelle in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind vier Menschen ums Leben gekommen. Augenzeugen und Krankenhausärzte sagten weiter, bei den Toten handele es sich um den iranischen Busfahrer und drei Mitarbeiter der Tankstelle.
Der syrische Innenminister Said Sammur schloss einen Terrorakt aus und sprach von einem Unfall. Ursache sei ein "explodierter Reifen" gewesen oder ein "Kompressor, der beim Befüllen eines Reifens explodierte". Er berichtete von insgesamt drei Toten.
Die Aufräumarbeiten verliefen so auffallend schnell, dass bei einigen Beobachtern Zweifel an dieser offiziellen Version aufkeimten. Außerdem deckten sich die Angaben des Ministers nicht mit den Beobachtungen der syrischen Augenzeugen. Einige von ihnen sprachen von der Explosion eines kleinen Gaszylinders.
Syrien ist der engste Verbündete des Irans in der Region. Am Donnerstag hielt sich der iranische Atom-Unterhändler Said Dschalili zu Gesprächen mit der syrischen Führung in Damaskus auf. Der syrische Präsident Baschar al-Assad erklärte nach dem Treffen mit Dschalili, der Iran habe, genauso wie jeder andere Staat, das Recht auf eine Urananreicherung zu friedlichen Zwecken.
Der Bus stand nach Augenzeugenberichten an einer Tankstelle im Vorort Sajjida Seinab, als es im hinteren Teil des Fahrzeuges zu einer Explosion kam. Der Schrein von Sajjida Seinab, der Enkelin des Propheten Mohammed, ist ein Wallfahrtsziel, das vor allem schiitische Muslime anzieht. In dem Viertel wohnen viele schiitische Flüchtlinge aus dem Irak. Die meisten Pilger, die den Ort besuchen, kommen aus dem Iran.
In dem Viertel waren bei einem Bombenanschlag im vergangenen Jahr 17 Menschen getötet worden. Der Anschlag soll damals von militanten Islamisten aus dem Irak geplant worden sein.
Quelle: ntv.de, dpa