Jemenit wollte zum Mossad Todesstrafe für E-Mail an Israel
23.03.2009, 11:07 UhrEin Staatssicherheitsgericht im Jemen hat einen jungen Mann zum Tode verurteilt, weil er sich angeblich dem israelischen Geheimdienst Mossad als Agent angeboten hatte. Zwei weitere Angeklagte erhielten in dem Prozess nach Angaben von Augenzeugen Haftstrafen in Höhe von drei und fünf Jahren.
Das Vergehen des Jemeniten, der nun hingerichtet werden soll: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schrieb er eine E-Mail an den israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert, um sich als Informant für den Mossad anzudienen. "Wir sind die Organisation des Islamischen Dschihads, und sie sind Jude. Aber Sie sind ehrlich, und wir sind bereit, was auch immer zu tun", hieß es laut Staatsanwaltschaft in der E-Mail. Der Angeklagte habe daraufhin eine Antwort bekommen, in der es geheißen habe: "Wir sind bereit, Sie zu unterstützen".
Falsches Bekennerschreiben
Außerdem sollen der Hauptangeklagte und die beiden anderen Männer falsche Bekennerschreiben veröffentlicht haben. Laut Anklage bekannten sie sich unter dem Namen "Islamischer Heiliger Krieg im Jemen" zu Angriffen auf ausländische Einrichtungen in der Hauptstadt Sanaa im vergangenen Jahr.
Die drei Männer im Alter zwischen 23 und 26 Jahren hatten vor Gericht ihre Unschuld beteuert. Der Richter sagte jedoch in seiner Urteilsbegründung, die Beweislage sei "so eindeutig, dass das Gericht überzeugt genug sei für eine Verurteilung". Drei weitere Verdächtige waren im Laufe des Verfahrens aus Mangel an Beweisen freigelassen worden.
Die drei Verurteilten kündigten Berufung gegen das Urteil an. Den Kontakt zum "Feindstaat" Israel sollen sie laut Anklage zwischen Mai und September 2008 unterhalten haben. Der jemenitische Präsident Ali Abdallah Saleh hatte im vergangenen Oktober persönlich verkündet, die Behörden hätten eine im Dienst des israelischen Geheimdienstes stehende "Terrorzelle" ausgehoben.
Quelle: ntv.de