Politik

Anschläge von Bali Todesstrafe verhängt

Im ersten Urteil gegen einen Hauptverdächtigen der Bombenanschläge von Bali haben indonesische Richter die Todesstrafe verhängt. Ein Gericht in der Inselhauptstadt Denpasar sah am Donnerstag die Beteiligung von Amrozi bin Nurhasyim an der Tat für erwiesen an und sprach ihn in allen Punkten schuldig.

Bei dem Attentat auf zwei gut besuchte Nachtclubs waren vor rund zehn Monaten mindestens 202 Menschen getötet worden, darunter sechs Deutsche. Das Gericht folgte mit seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Anklage hatte es als erwiesen angesehen, dass der 41-Jährige neben dem Sprengstoff auch den Kleinbus gekauft hatte, in dem die stärkste der beiden Bomben versteckt war. Amrozi hatte vor drei Wochen vor Gericht erklärt, die Bluttat habe "positive Aspekte", weil sie Muslime wieder näher an den Glauben geführt habe. Zugleich sei es in "sündigen Orten" wie Nachtclubs deutlich ruhiger geworden.

Als Amrozi aus dem Gerichtssaal geführt wurde, grinste er einige der australischen Überlebenden des Anschlags an, die ihn wütend anschrieen. 88 Australier kamen damals ums Leben. Amrozi kann noch in Berufung gehen. Ob das Todesurteil auch vollstreckt wird ist unklar. Bislang war dies in Indonesien selten der Fall.

Der Prozess gegen den Gelegenheitsmechaniker hatte im Mai begonnen und war das erste Verfahren im Zusammenhang mit den Anschlägen vom Oktober 2002. Insgesamt nahmen die Behörden fünf Hauptverdächtige fest, darunter auch zwei Brüder Amrozis. Indonesische Ermittler schreiben das Attentat der radikalislamischen Jemaah Islamiyah zu, die Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida haben soll.

Quelle: ntv.de

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