Afghanistan-Krieg Tödlichster Monat für US-Armee
31.07.2009, 19:30 Uhr
Trauerfeier für einen Soldaten in Minneapolis.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Der Juli hat sich für die US-Soldaten in Afghanistan zum tödlichsten Monat seit dem Beginn des achtjährigen Kriegs entwickelt. Das amerikanische Militär gab am Freitag begannt, zwei Soldaten seien im Süden des Landes gefallen. Damit stieg die Zahl der Toten im Juli auf 41. Der bisherige Höchststand war 26 im September 2008.
Bei den Briten starben 22 Soldaten. Insgesamt kamen im Juli mindestens 71 ausländische Armee-Angehörige ums Leben. Die USA stellen etwa 62.000 der 101.000 ausländischen Soldaten in Afghanistan.
Auch mehr zivile Opfer
Im Jahresvergleich stieg auch in der Bevölkerung die Zahl der Todesopfer. Den Vereinten Nationen zufolge wurden zwischen Januar und Juni 1013 afghanische Zivilisten getötet nach 818 im Vorjahreszeitraum. In 59 Prozent der Fälle seien die radikal-islamischen Taliban verantwortlich, hieß es. Die UN forderte alle Kriegsteilnehmer auf, mehr zum Schutz der Zivilbevölkerung zu unternehmen.
Im Kampf gegen die Taliban hatten die afghanischen und ausländischen Truppen im Süden eine Großoffensive begonnen, wo die Hochburgen der Islamisten liegen. Dies gehört zu der neuen Strategie von US-Präsident Barack Obama, der den Krieg zu einer Priorität erklärt und Tausende zusätzliche Soldaten an den Hindukusch beordert hat. "Wir haben gewusst, dass es nicht ohne Opfer gelingen würde, diesen Landesteilen wieder Sicherheit zu bringen", sagte ein US-Militärsprecher im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Für Einige hat das einen hohen Preis bedeutet."
Die Bundeswehr beteiligt sich nicht an den Kämpfen in der Helmand-Provinz. Im Norden startete jedoch im Juli die bislang größte deutsch-afghanische Militäroffensive. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums nehmen daran rund 300 deutsche Soldaten teil.
Quelle: ntv.de, rts