Beihilfe bei Anschlägen in Indonesien Top-Terrorist bekommt 20 Jahre
21.06.2012, 21:10 Uhr
Umar Patek während des Prozesses in Jakarta.
(Foto: dpa)
Wegen Beihilfe bei zwei Terroranschlägen in Indonesien wird der Terrorist Umar Patek in Jakarta zu 20 Jahren Haft verurteilt. Den Attentaten waren 2000 und 2002 hunderte Menschen zum Opfer gefallen. Nach Meinung des Gerichts baute Patek jeweils die Bomben.
Einer der lange meistgesuchten Terroristen der Welt ist in Indonesien zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Umar Patek bekam 20 Jahre Gefängnis wegen Beihilfe zu den Terroranschlägen 2000 und 2002 in Indonesien. Das berichteten regionale Medien.
Weihnachten 2000 waren in Kirchen in der indonesischen Hauptstadt Jakarta Sprengsätze detoniert und hatten 19 Menschen in den Tod gerissen. 2002 waren bei Explosionen auf der Ferieninsel Bali 202 Menschen ums Leben gekommen, darunter Dutzende ausländische Touristen. Die Ankläger hatten nicht die Todesstrafe gefordert, weil Patek Reue gezeigt hatte.
Der 45-jährige Patek wurde im Januar 2011 in Abottabad in Pakistan festgenommen, wo US-Sonderkommandos später den Al-Kaida-Chef Osama bin Laden aufspürten und töteten. Die US-Behörden hatten ein Kopfgeld von einer Million Dollar auf Patek ausgesetzt.
Zünder eingerichtet und Chemikalien gemischt
Patek hat nach Überzeugung des Gerichts die Bomben für die Anschläge zusammengebaut. Der Angeklagte räumte ein, mit mehreren der wegen der Bali-Anschläge verurteilten Terroristen zusammengearbeitet zu haben. Seine Weggefährten waren unter anderem Ali Imron und Imam Samudra. Imron wurde wegen der Anschläge zu lebenslanger Haft verurteilt. Samudra bekam mit zwei weiteren Komplizen die Todesstrafe und wurde 2008 hingerichtet.
Patek sagte, er habe Zünder eingerichtet und Chemikalien gemischt. Er habe aber nicht gewusst, für welche Einsätze die Bomben gedacht gewesen seien. Er will seine Komplizen auch vor den Anschlägen aufgerufen haben, von ihren Plänen abzulassen. Er entschuldigte sich im Prozess bei den Opfern.
Quelle: ntv.de, dpa