Politik

Weißes Haus applaudiert Top-Terrorist festgenommen

Die pakistanischen Sicherheitsbehörden vermelden einen Erfolg. Nach eigenen Angaben nehmen sie einen Top-Terroristen und zwei weitere ranghohe Al-Kaida-Kämpfer im Westen des Landes fest. Al-Mauretani sollte offenbar Ziele von "wirtschaftlicher Bedeutung" im Westen verüben, unter anderem auf Pipelines und Staudämme.

Al-Mauretani auf einem Fahndungsfoto.

Al-Mauretani auf einem Fahndungsfoto.

(Foto: REUTERS)

Das Weiße Haus hat die Festnahme des ranghohen Al-Kaida-Mitglieds Junis el Mauretani in Pakistan begrüßt. Mauretani sei an der Planung von Angriffen "gegen die Interessen der Vereinigten Staaten und vieler anderer Länder" beteiligt gewesen, sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Josh Earnest, in Washington. Seine Festnahme, für die die USA Geheimdienst und Sicherheitskräften in Pakistan "Beifall" spende, sei ein Beispiel für die langjährige Zusammenarbeit zwischen den USA und Pakistan im Kampf gegen den Terrorismus.

Mauretani war nach Angaben der pakistanischen Armee in einer mit den USA abgestimmten Aktion in einem Vorort der Stadt Quetta gefasst worden, teilte die pakistanische Armee mit. Er soll demnach an mehreren internationalen Al-Kaida-Aktionen beteiligt gewesen sein. Er habe auf Anweisung des mittlerweile getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden unter anderem Anschläge auf Gas- und Ölpipelines sowie Staudämme in den USA sowie auf Öltanker und Schiffe in internationalen Gewässern geplant.

Obwohl El Mauretani zur Führung von Al-Kaida gehören soll, steht sein Name weder auf der FBI-Liste der gesuchten Terrorverdächtigen noch auf der des US-Finanzministeriums. Westliche Geheimdienstmitarbeiter bestätigten aber, dass El Mauretani zur Al-Kaida-Spitze in Pakistan gehörte.

USA setzen Pakistan unter Druck  

Bin Laden wurde im Mai getötet.

Bin Laden wurde im Mai getötet.

(Foto: picture alliance / dpa)

In den vergangenen Monaten hatte die US-Regierung Pakistan unter Druck gesetzt, nachdem amerikanische Spezialkräfte im Mai in Pakistan Al-Kaida-Chef getötet hatten. Die Aktion hatte die Beziehungen zwischen beiden Ländern belastet. In Washington waren Vorwürfe laut geworden, Pakistan könnte vom Aufenthaltsort Bin Ladens gewusst haben.       

Zuletzt hatte das Magazin "Stern" von Al-Kaida-Dokumenten berichtet, die Al-Mauritani verfasst haben soll. US-Soldaten hätten sie im Versteck von Bin Laden gefunden. Darin werde auch Deutschland ausdrücklich als Anschlagsziel genannt.    

Erst vor einer Woche hatten US-Medien unter Berufung auf Regierungsquellen in Washington berichtet, dass die angebliche Nummer zwei der Terrororganisation, der Libyer Atiyah Abd al-Rahman, im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet bei einem US-Drohnenangriff ums Leben gekommen sein soll.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts

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