138.430 neue Anträge Topf fast leer
31.03.2009, 22:40 UhrDie Deutschen flippen offenbar völlig aus und wo es etwas umsonst gibt, steht mancher gerne Schlange. Bis zum Dienstag sind bei dem zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) in Eschborn bei Frankfurt/Main 138.430 Online-Reservierungen eingegangen, mit denen Autokäufer sich seit Montag die 2500 Euro vom Staat für ihr altes Auto sichern können. Und das, obwohl es zunächst massive Probleme bei der Online-Reservierung gegeben hat. Unter dem Ansturm waren die Leitungen am Montag mehrfach zusammengebrochen. Die technischen Probleme seien jedoch inzwischen behoben, hieß es.
Damit gehen die bisher für die Prämie vorgesehenen Mittel von 1,5 Milliarden Euro, die für 600.000 Autos reichen, rapide zur Neige. Nach dem bis Ende der vergangenen Woche geltenden Verfahren sind nach Angaben der Behörde 435.544 Anträge eingegangen. Dazu kommen nun noch die 138.430 Anträge nach dem Reservierungsverfahren. Musste bis dahin die Verschrottung des alten und die Zulassung des neuen Autos nachgewiesen werden, reicht seit Montag schon der Kaufvertrag, um sich die Prämie zu reservieren.
Viele Käufer und Händler hatten angesichts des erwarteten Ansturms deshalb Angst, zu kurz zu kommen. Ob allerdings tatsächlich die Verschrottung des alten Fahrzeugs die beste Wahl war, werden diese Käufer nicht erfahren. Zu befürchten ist, dass viele Käufer den Wert ihres Gebrauchten gar nicht kennen und dieser unter Umständen weit mehr Wert ist als die 2500 Euro. Und natürlich wird sich so mancher Käufer bei der Finanzierung seines Neuwagens schlicht übernehmen. Um zu wissen, ob sie überhaupt noch zum Zuge kommen, müssen alle Antragsteller noch bis Mitte des Monats warten. Die Bundesregierung hat aber grundsätzlich beschlossen, die Prämie bis zum Jahresende zu verlängern und den Topf dafür aufzustocken, voraussichtlich zu den gleichen Bedingungen wie bisher. Konkrete Beschlüsse werden erwartet, sobald die 1,5 Milliarden Euro ausgeschöpft sind.
Datenschutzpanne
Bei den Online-Anträgen zur Abwrackprämie ist es offenbar auch zu einer Datenschutzpanne gekommen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge haben Antragsteller per E-Mail die kompletten Datensätze anderer Antragsteller zugeschickt bekommen. Wohnadresse, Fahrzeugtyp des Neuwagens oder auch die Schadstoffklasse seien damit an Dritte übermittelt worden.
Quelle: ntv.de