Taliban weisen Schuld von sich Tote bei Anschlag in Kabul
15.12.2009, 07:52 Uhr
Bild der Verwüstung: Die Gegend rund um das Hotel wurde schwer beschädigt.
(Foto: AP)
Bei einem Selbstmordanschlag im Diplomatenviertel der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens acht Menschen getötet worden. Nach Angaben von Innenministeriumssprecher Samarai Baschari wurden dabei 40 weitere Menschen verletzt. Der Attentäter habe den in seinem Auto versteckten Sprengsatz vor dem Hotel Hital gezündet, sagte ein Beamter des staatlichen Sicherheitsbüros. Das kleine Hotel wird häufig von Ausländern besucht.
Die Bombe ist nahe dem Amtssitz des früheren Vize-Präsidenten Ahmed Zia Massud explodiert, der jedoch unversehrt sein soll. Die Explosion riss einen großen Krater in die Straße und zerstörte zwei zweistöckige Gebäude, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Polizei und Anwohner trugen blutverschmierte Verletzte zu Rettungswagen des Militärs. Die radikalislamischen Taliban wiesen jede Verantwortung für die Bluttat zurück.
In Kabul hat eine Anti-Korruptionskonferenz begonnen, an der Abgeordnete, Regierungsbeamte und ausländische Botschafter teilnehmen wollten. Präsident Hamid Karsai hatte nach der von massiven Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentschaftswahl unter internationalem Druck versprochen, gegen die weit verbreitete Korruption in seinem Land und seiner Regierung vorzugehen. In den vergangenen Monaten hatte es in Kabul immer wieder Anschläge von Aufständischen gegeben.
Internationales Viertel
Die norwegische Zeitung "Bergens Tidende" meldete, die norwegische Botschaft in Kabul sei schwer beschädigt worden, Verletzte gebe es dort aber nicht. Karsai sagte, ebenfalls in der Nähe des Anschlagortes sei die Residenz des früheren ersten Vizepräsidenten, Ahmad Zia Massoud. Massoud sei unverletzt geblieben, zwei seiner Wächter seien jedoch unter den fünf Toten.
In Wazir Akbar Khan liegen Botschaften, Regierungseinrichtungen, die Hauptquartiere der Vereinten Nationen und der Internationalen Schutztruppe ISAF sowie zahlreiche andere ausländische Einrichtungen. Auch die deutsche Botschaft ist in dem Viertel untergebracht. Die Wucht der Explosion riss einen großen Krater in die Straße und zerstörte zwei zweistöckige Gebäude, wie auf Fernsehbildern des Senders Tolo TV zu sehen war. Polizei und Anwohner trugen blutverschmierte Verletzte zu Rettungswagen des Militärs. Über dem Tatort war schon von weitem eine große Rauchwolke zu sehen. Noch bis zu einem Kilometer weit entfernt, ließ die gewaltige Detonation Fensterscheiben in Gebäuden zerspringen.
Quelle: ntv.de, rts/dpa