Politik

Neuer Selbstmordanschlag Tote nach Explosion

Neue Gewalt in Nahost: Bei einem neuen Selbstmordanschlag eines palästinensischen Extremisten ist in der israelischen Stadt Herzlia nördlich von Tel Aviv ein 15-jähriges Mädchen ums Leben gekommen. Neun Gäste eines Restaurants wurden zum Teil schwer verletzt.

Der Attentäter, der eine Rohrbombe vor dem Lokal in der Innenstadt Herzlias zündete, kam bei der Explosion ebenfalls ums Leben.

Nach Angaben eines Polizeisprechers hatte der Täter die Bombe gegen 18.40 Uhr MESZ offenbar vor dem Restaurant gezündet, in dem sich zum Zeitpunkt der Tat etwa 30 Gäste aufhielten. Anscheinend explodierte nur ein Teil des Sprengstoffs. Dadurch sei eine größere Katastrophe verhindert worden, hieß es.

PFLP-Führer festgenommen

Die israelische Armee nahm in Ramallah den stellvertretenden Anführer der radikalen Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) fest. Nach Angaben eines Sprechers der Organisation in Gaza stürmten israelische Soldaten das Haus von Abdel Rahim Maluh und nahmen ihn fest. Maluh gehört dem von Jassir Arafat geleiteten Exekutivkomitee der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) an, obwohl die PFLP die Friedensabkommen mit Israel ablehnt.

Israel setzte seine Militäraktionen in mehreren palästinensischen Städten fort. Die Bevölkerung von Ramallah steht weiter unter einer strikten Ausgangssperre. Im Gazastreifen wurde ein 26-jähriger Palästinenser getötet. Bei einem Bombenanschlag auf einen israelischen Siedler-Schulbus nahe Hebron erlitten drei Jugendliche zum Teil schwere Verletzungen. Militante Palästinenser töteten in Hebron im Westjordanland zwei mutmaßliche Kollaborateure mit Israel.

Herzlia war eine der wenigen israelischen Städte, die bislang von Selbstmordanschlägen verschont geblieben waren. Nach Angaben des israelischen Rundfunks hatte die Polizei am Morgen Warnungen vor einem palästinensischen Selbstmordattentäter erhalten, der angeblich aus der Stadt Tulkarem im Westjordanland nach Israel unterwegs war.

Scharon bei Bush

Bei einem Besuch in Wahington hatte Israels Ministerpräsident Ariel Scharon am Montag seinen harten Kurs im Konflikt mit den Palästinensern. Nach einem Treffen mit US-Präsident George W. Bush im Weißen Haus lehnte Scharon Palästinenser-Präsident Jassir Arafat als Partner politischer Gespräche ab. Bush unterstützte Israels Militärstrategie gegen palästinensische Extremisten. Über den Sinn der geplanten Nahost-Konferenz gibt es offenbar unterschiedliche Meinungen in der US-Führung. Die USA planten unverändert eine Außenministerkonferenz über eine Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern, unterstrich US-Außenminister Colin Powell in Washington nach Äußerungen von US-Präsident George W. Bush, dass die Zeit für ein Treffen noch nicht reif sei.

Quelle: ntv.de

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