Schweigegeld für Pornostar Trump-Strafprozess könnte verschoben werden
15.03.2024, 00:55 Uhr Artikel anhören
Trumps Anwälte wollen eine längere Verschiebung als die Staatsanwaltschaft.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Zwar stand Donald Trump schon mehrmals vor Gericht - der erste Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten steht aber noch bevor. Eigentlich unmittelbar, denn ab 25. März sollte es vor Gericht um Schweigegeld-Zahlungen gehen. Doch nun erwägt selbst die Staatsanwaltschaft eine Verschiebung.
Der für den 25. März geplante Beginn des Prozesses gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump um Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar verzögert sich möglicherweise. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, sie könnte sich eine Verschiebung von nicht mehr als 30 Tagen vorstellen. Hintergrund ist ein Antrag von Trumps Anwälten, die mehr Zeit forderten, um neue Beweise zu prüfen.
Trumps Anwälte verlangten eine Verschiebung um mindestens 90 Tage, weil es angeblich Unregelmäßigkeiten bei der Weitergabe von Beweisen durch die Staatsanwaltschaft gab. Zuletzt hatten sie zudem argumentiert, vor dem Beginn eines Prozesses solle die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA darüber abgewartet werden, ob Trump bei Vorwürfen, die mit seiner Präsidentschaft zu tun haben, immun vor Strafverfolgung ist. Eine Anhörung des Supreme Court dazu ist Ende April geplant. Richter Juan Manuel Merchan hat bisher zu keinem der beiden Anträge der Trump-Anwälte ein Urteil abgegeben.
Trump versucht mehrere Prozesse gegen ihn, die noch vor der Präsidentschaftswahl im November beginnen sollen, zu verzögern. Bei einem Start am 25. März wäre es der erste Strafprozess gegen einen früheren Präsidenten in der Geschichte der USA. Drei weitere Strafprozesse sind in Vorbereitung, zudem laufen Zivilprozesse.
In dem Schweigegeld-Verfahren geht es um Vorwürfe, Trump habe Dokumente gefälscht, um Zahlungen an seinen früheren Anwalt Michael Cohen zu vertuschen. Mit diesem Geld soll Cohen im Präsidentschaftswahlkampf 2016 unter anderem der Porno-Darstellerin Stormy Daniels 130.000 Dollar gezahlt haben, damit sie mit ihrer angeblichen Affäre mit Trump nicht weiter an die Öffentlichkeit geht. Trump hat 34 Anklagepunkte wegen Fälschung von Geschäftsdokumenten zurückgewiesen und bestreitet auch, eine sexuelle Affäre mit Daniels gehabt zu haben.
Quelle: ntv.de, mpe/AP