Unter heftigen Protesten Trump eröffnet Bürgerrechtsmuseum
10.12.2017, 03:12 Uhr
Nicht erwünscht: Trump bei der Eröffnung des Museums
(Foto: AP)
Noch im Sommer setzte der US-Präsident rechtsextreme Randalierer mit linken Gegendemonstranten gleich, nun eröffnet Donald Trump ein Museum zum Gedenken an Opfer durch weißen Rassismus - für die Betroffenen ist das "eine Beleidigung".
Unter dem Boykott mehrerer schwarzer Führungspersönlichkeiten hat US-Präsident Donald Trump am Samstag ein Museum zum Gedenken an Opfer durch weißen Rassismus eröffnet. In seiner Rede bei der Museumseröffnung in Jackson im südlichen Bundesstaat Mississippi würdigte Trump die Sammlung des Museums, welche "die Unterdrückung, Grausamkeit und Ungerechtigkeit gegenüber der afroamerikanischen Gemeinde, den Kampf gegen die Sklaverei" widerspiegele.
"Wir wollen, dass unser Land ein Ort ist, an dem jedes Kind jeglicher Herkunft frei von Angst und Hass und umringt von Liebe, Chancen und Hoffnung aufwachsen kann", sagte Trump bei der Eröffnung des Bürgerrechtsmuseums von Mississippi und dem angrenzenden Historischen Museum von Mississippi.
Trumps Teilnahme "eine Beleidigung"
Der afroamerikanische Kongressabgeordnete John Lewis, eine Ikone der Bürgerrechtsbewegung, hatte am Freitag gesagt, die Teilnahme Trumps an der Eröffnung und dessen "schmerzhafte Politik" seien "eine Beleidigung für die Menschen, die in diesem Bürgerrechtsmuseum porträtiert werden".
Der demokratische Abgeordnete Bennie Thompson aus Mississippi, der Bürgermeister von Jackson und die afroamerikanische Bürgerrechtsgruppe NAACP boykottierten die Veranstaltung mit Trump ebenfalls. In Jackson gab es Proteste gegen die Anwesenheit Trumps. Der Präsident selbst ging bei der Eröffnung nicht auf den Boykott ein und hielt sich stattdessen an die Redevorlage.
Trumps Wahlkampf sowie sein erstes Amtsjahr waren von mehreren Kontroversen rund um die Rassismusdebatte in den USA geprägt. In die Kritik geriet Trump insbesondere wegen seiner Reaktion auf die rassistische Gewalt in Charlottesville im Bundesstaat Virginia im Sommer. Trump hatte damals eine Welle der Empörung ausgelöst, weil er rechtsextreme Angreifer und linke Gegendemonstranten lange gleichsetzte.
Quelle: ntv.de, jve/AFP