Stimme klingt gleich Trump soll seinen Sprecher gemimt haben
13.05.2016, 19:43 Uhr
Sind Donald Trump und sein früher Sprecher John Miller dieselbe Person?
(Foto: picture alliance / dpa)
1991 soll ein gewisser John Miller der Sprecher von Donald Trump gewesen sein. Einem Medienbericht zufolge hat es Miller aber gar nicht gegeben. Stattdessen gab sich Trump als sein eigener Sprecher aus. Um so besonders pikante Informationen zu verbreiten.
Aus der Vergangenheit von Donald Trump ist eine bizarre Geschichte ans Licht gekommen: Der voraussichtliche US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner soll nach US-Medienberichten vor Jahrzehnten unter falscher Identität als sein eigener Pressesprecher aufgetreten sein - und dabei über seinen Erfolg bei berühmten Frauen geplaudert haben.
Die "Washington Post" veröffentlichte auf ihrer Website die Tonaufnahme eines vermeintlichen Trump-Sprechers namens "John Miller". Die Stimme in der Aufzeichnung eines Telefongesprächs von 1991 klingt für Trump-Kenner sofort vertraut. Der Tonfall sei "selbstbewusst, sogar großspurig" und höre sich eindeutig an wie Trump, konstatiert das Blatt.
In der Aufnahme sagt der vermeintliche John Miller, er sei "irgendwie neu hier". Zugleich versichert er, jemand zu sein, dem der Immobilienmagnat "vertraut und den er mag". In dem Telefonat fragt eine Reporterin des Promi-Magazins "People" nach dem Bruch der langjährigen Beziehung zwischen Trump und seiner Frau Ivana, seiner neue Beziehung zu dem Model Marla Maples und nach den Gerüchten über seine angeblichen Affären mit berühmten Frauen.
Erstaunlich viele Details über Liebesleben
John Miller berichtet mit erstaunlicher Offenheit über das Liebesleben des Geschäftsmanns. "Haben Sie ihn kennengelernt?" fragt er die Reporterin. Miller darauf: Trump sei ein guter Kerl, und er werde niemandem wehtun. Er habe seine Frau gut behandelt und er werde Marla gut behandeln. Und der vermeintliche Sprecher erzählt auch, dass der Immobilienmogul von berühmten Frauen geradezu aufgesucht werde. "Schauspielerinnen rufen bei ihm an, bloß um zu sehen, ob sie mit ihm ausgehen können, und solche Sachen". Die Popsängerin Madonna habe mit Trump ausgehen wollen. Und John Miller berichtet auch freimütig, dass Trump, obwohl er jetzt mit Maples zusammenlebe, "drei andere Freundinnen" habe.
Der vermeintliche Sprecher enthüllte außerdem, dass sich Trump entschlossen habe, Maples fallen zu lassen, um mit dem italienischen Model Carla Bruni zusammen zu sein, der späteren Gattin des späteren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Bruni bestritt seinerzeit jedoch eine Beziehung zu Trump. Sie sei ihm nur einmal über den Weg gelaufen. Trump blieb jedenfalls noch lange mit Maples zusammen. 1993 bekamen sie ein Kind und heirateten. Die Ehe endete 1999.
In einem Interview des TV-Senders NBC bestritt Trump, als John Miller aufgetreten zu sein. Die Aufnahme "klingt überhaupt nicht wie meine Stimme". Sie klinge vielmehr nach einem "Schwindel". Es gebe viele Menschen, die seine Stimme zu imitieren versuchten, sagte Trump, der sich in der vergangenen Woche als der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Republikaner durchgesetzt hatte.
Zahlreiche Journalisten hatten damals laut "Washington Post" mit vermeintlichen Trump-Sprechern zu tun, die ihrem Chef verblüffend ähnlich klangen. Neben "John Miller" gab es noch einen "John Barron", der dem Bericht zufolge ebenfalls niemand anderes als Trump selbst gewesen sein soll.
Quelle: ntv.de, kpi/AFP