Politik

Stundenlanges Polizeiverhör Tsvangirai wieder im Wahlkampf

Nach seiner vorübergehenden Festnahme hat der simbabwische Oppositionsführer Morgan Tsvangirai den Wahlkampf fortgesetzt. Seine Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) teilte mit, der Präsidentschaftskandidat lasse sich nicht einschüchtern. Die MDC warf Staatschef Robert Mugabe vor, er wolle die Stichwahl am 27. Juni manipulieren.

Tsvangirai wurde am Mittwoch zusammen mit etwa 14 Mitarbeitern während einer Wahlkampftour in der Stadt Bulawayo festgenommen. Der Oppositionsführer wurde neun Stunden lang auf einem Polizeirevier in der nahegelegenen Ortschaft Lupane festgehalten. Die Polizei warf ihm vor, eine große Zahl von Menschen angezogen zu haben. Die Polizei hat die Möglichkeit, die Größe von Versammlungen zu beschränken.

Nach Angaben des britischen Senders BBC wurde Tsvangirai von der Polizei beschuldigt, mit einem ungenehmigten Wahlkampfauftritt die öffentliche Sicherheit verletzt zu haben. Tsvangirais Sprecher, George Sibotshiwe sagte dem Sender, der Zwischenfall zeige, dass für die Opposition der Wahlkampf vor dem entscheidenden Urnengang zwischen Tsvangirai und Mugabe am 27. Juni "noch unmöglicher" werde. Ohne eine Vielzahl unabhängiger Wahlbeobachter werde es unmöglich sein, freie und faire Wahlen abzuhalten. Auch würde der Opposition der Raum für ihren Wahlkampf genommen, sagte Sibotshiwe.

Wahlkampfveranstaltungen verboten

Die Bundesregierung hatte die sofortige Freilassung der MDC-Politiker gefordert. Tsvangirai war erst vor kurzem nach anderthalb Monaten im Ausland in seine Heimat zurückgekehrt. Ihm waren ohne Angabe von Gründen Wahlkampfveranstaltungen in mehreren Städten verboten worden.

Nach Medienberichten wurden auch MDC-Vize Thokozani Khupa und MDC-Generalsekretär Lovemore Moyo festgenommen. Bereits am vergangenen Wochenende war der Leiter einer MDC-Splitterfraktion, Arthur Mutambara, unter dem Vorwurf der Verleumdung festgenommen worden.

Oppositionsanhänger getötet, verletzt und gefoltert

Tsvangirai hatte die Präsidentenwahl Ende März gewonnen, aber ebenso wie Amtsinhaber Robert Mugabe keine absolute Mehrheit erzielt. Beide müssen sich am 27. Juni einer Stichwahl stellen. Seit der Wahl vom 27. März sind nach Angaben der Opposition mehr als 50 ihrer Anhänger von radikalen Mugabe-Anhängern getötet und zahlreiche andere verletzt oder gefoltert worden.

Quelle: ntv.de

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