Politik

Ohne Extremismus und auf deutsch Tübingen bildet Imame aus

Bundesbiildungsministerin Schavan will zwei bis vier Zentren für islamische Studien an deutschen Hochschulen einrichten. Mit der Universität Tübingen bietet einer der ältesten Unis Europas den neuen Studiengang an.

Die Eberhard-Karls-Universität in Tübingen.

Die Eberhard-Karls-Universität in Tübingen.

(Foto: picture alliance / dpa)

An der Universität Tübingen werden vom nächsten Jahr an erstmals in Deutschland islamische Geistliche ausgebildet. Geplant sei, dass in einigen Jahren sechs Professoren bis zu 320 zukünftige Vorbeter für Moscheen, Pädagogen und Sozialarbeiter unterrichten, teilte das Staatsministerium in Stuttgart mit. Bislang kommen die Imame meist aus der Türkei, sprechen kein Deutsch und kennen die westeuropäische Kultur kaum. Experten sehen darin ein großes Hemmnis für die Integration der etwa vier Millionen Muslime in Deutschland.

Das baden-württembergische Landeskabinett hatte am Montagabend die Einrichtung eines Fachbereichs für Islamische Studien zum Wintersemester 2011/2012 beschlossen. Jetzt bewirbt sich das Land um eine finanzielle Beteiligung des Bundes. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hatte angekündigt, an zwei bis drei deutschen Hochschulstandorten die Einrichtung islamischer Zentren zu unterstützen.

Mehr Bedarf

An deutschen Hochschulen wird bislang nur ein sehr kleiner Teil der islamischen Religionslehrer ausgebildet - vor allem in Münster. Weiterbildungsangebote gibt es an Hochschulen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Bei der Suche nach Professoren werde die Universität Tübingen darauf achten, muslimische Theologen zu finden, die zumindest einen Teil ihrer akademischen Laufbahn in Deutschland absolviert haben, sagte Rektor Bernd Engler.

Quelle: ntv.de, dpa

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