Politik

Nach PKK-Angriffen Türkei kündigt harten Kampf an

Nach einem PKK-Angriff auf türkische Soldaten hat Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ein schärferes Vorgehen gegen die kurdische Terrororganisation angekündigt.

"Unser Kampf gegen den Terrorismus wird eine ganz andere Form annehmen", sagte Erdogan. Kurdische Kämpfer hatten am Sonntag in der südosttürkischen Provinz Sirnak 13 Soldaten einer Spezialeinheit getötet. Am Montag wurden zwei weitere Soldaten bei der Explosion einer Mine in der Stadt Diyarbakir getötet. Die türkische Regierung berief ein Treffen mit der Militärführung ein, um über Reaktionen zu beraten.

Die türkische Armee nahm das Grenzgebiet zum Irak unter Feuer, um eine Flucht der kurdischen Kämpfer zu verhindern. Kurdische Behördenvertreter erklärten im irakischen Erbil, die türkische Artillerie habe in der Nacht zum Montag mehrere grenznahe Dörfer in den Provinzen Dohuk und Erbil unter Beschuss genommen. Die Bewohner von fünf Bergdörfern hätten die Nacht in Höhlen verbracht. Verletzt wurde nach offizieller Darstellung niemand. Der Sachschaden sei allerdings sehr groß, sagte ein Sprecher.

20.000 Soldaten an der Grenze zum Irak

Die türkische Armee führt in der südöstlichen Provinz Sirnak seit einigen Wochen eine Offensive gegen kurdische Rebellen, die Stützpunkte in den nordirakischen Kurdengebieten unterhalten. Dabei gab es mehrfach blutige Kämpfe. Bei der Offensive "Herbstsäuberung" hat die Türkei nach früheren Berichten etwa 20.000 Soldaten in dem Gebiet um den Berg Kato bei Sirnak im Einsatz. Sie haben bisher mehr als 20 kurdische Kämpfer getötet.

Die türkische Regierung wirft den USA vor, nichts gegen PKK-Stützpunkte in den nordirakischen Kurdengebieten zu unternehmen. Die PKK kämpft seit fast 30 Jahren für mehr Autonomie in den Kurdengebieten. Von der EU und den USA wird die Gruppe als terroristische Vereinigung eingestuft.

Der Iran öffnete unterdessen seine Grenze zur kurdischen Autonomieregion im Nordirak. Kurdische Grenzwächter erklärten, der Grenzübergang Baschmach sei am Montag nach zweiwöchiger Schließung von iranischer Seite wieder geöffnet worden. Teheran hatte die Schließung des für den Außenhandel der irakischen Kurden wichtigen Grenzübergangs aus Protest gegen die Gefangennahme eines Iraners in der irakischen Kurdenstadt Suleimanija angeordnet. Der Iraner, der nach US-Darstellung schiitische Milizionäre im Irak unterstützt hatte, ist immer noch in Gefangenschaft.

Quelle: ntv.de

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