Politik

IS-Kämpferinnen aus Deutschland? Türkische Polizei fahndet nach Deutschen

Türkischer Polizist in Istanbul: Offenbar wird in der Türkei auch nach zwei deutschen mutmaßlichen IS-Kämpferinnen gefahndet.

Türkischer Polizist in Istanbul: Offenbar wird in der Türkei auch nach zwei deutschen mutmaßlichen IS-Kämpferinnen gefahndet.

(Foto: REUTERS)

Beim Bombenattentat auf das kurdische Kulturzentrum von Suruç im türkisch-syrischen Grenzgebiet sterben am 20. Juli 34 Menschen. Seitdem fahndet die türkische Polizei landesweit. Im Fokus stehen nun offenbar auch zwei Frauen aus Deutschland.

Die türkischen Sicherheitsbehörden fahnden nach mutmaßlichen Selbstmordattentätern. Es ginge um insgesamt 21 Personen, die unter diesem Verdacht stehen, darunter befinden sich nach Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" auch zwei junge Frauen aus Deutschland. Merve D. und Valentina S. stammten aus Mönchengladbach und seien 2013 nach Syrien ausgereist, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat anzuschließen.

Türkische Sicherheitsbehörden hatten vor zwei Wochen einen internen Fahndungsaufruf an alle Polizeipräsidien des Landes geschickt. Die Polizei Mönchengladbach habe bestätigt, dass es sich bei zwei der Frauen um Merve D. und Valentina S. handelt. Merve D. habe nach ihrer Ausreise aus Deutschland geheiratet. Auch nach ihrem Mann fahnde die türkische Polizei.

Als Minderjährige zum IS?

Schon 2013 fingen die damals 17-jährigen Freundinnen den Angaben zufolge offenbar an, sich intensiv mit dem Islam zu beschäftigen. Über einschlägige Webseiten und Besuche in der salafistischen Szene in Köln radikalisierten sich die beiden Teenager dann immer mehr. So sollen sie ihre Freunde wegen angeblich unislamischen Verhaltens kritisiert und ihr Leben zunehmend nach salafistischen Vorstellungen ausgerichtet haben. Bereits Ende 2013 sollen die beiden Minderjährigen dann in die Türkei gereist sein. Die Sicherheitsbehörden vermuten demnach nun, um sich in Syrien dem IS anzuschließen und einen Dschihadisten zu heiraten.

Hintergrund der landesweiten Fahndungsaktion ist den Medien zufolge offenbar das Bombenattentat auf das kurdische Kulturzentrum von Suruç im türkisch-syrischen Grenzgebiet, bei dem am 20. Juli 34 Menschen ums Leben kamen, 76 wurden verletzt, zum Teil schwer. Gesucht wird offenbar auch der Bruder des von den türkischen Behörden identifizierten mutmaßlichen Attentäters.

Quelle: ntv.de, bad

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen