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Kreml "bereit zu kämpfen" Tusk befürchtet "ewigen Krieg" in der Ukraine

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Tusk (r.) zweifelt nicht daran, dass die Ukraine als unabhängiger Staat überleben wird.

Tusk (r.) zweifelt nicht daran, dass die Ukraine als unabhängiger Staat überleben wird.

(Foto: Foto Olimpik/NurPhoto/AFP)

Russlands Krieg gegen die Ukraine dauert nun schon dreieinhalb Jahre an, ein Ende ist nicht in Sicht. Der polnische Ministerpräsident Tusk bescheinigt den Russen einen besonderen Kampfwillen. Die Verbündeten in London warnt er vor einer "süßen Illusion".

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk rechnet nicht mit einem dauerhaften Frieden für die Ukraine, solange Wladimir Putin in Russland an der Macht ist. Der Konflikt drohe zu einem "permanenten ewigen Krieg" zu werden, wenn es nicht zu drastischen Veränderungen in Russland komme. "Die Hauptfrage ist jetzt, wie viele Opfer wir noch sehen werden", sagte der Politiker in einem Interview der "Sunday Times".

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe ihm gesagt, dass sein Land bereit sei, weitere zwei bis drei Jahre zu kämpfen, er aber zugleich hoffe, dass der Krieg nicht zehn Jahre dauern werde. Tusk betonte: "Ich habe keine Zweifel, dass die Ukraine als unabhängiger Staat überleben wird."

Nach Darstellung des polnischen Regierungschefs steht Russland vor dramatischen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, nicht zuletzt aufgrund der neuen US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne. Doch könne man deshalb nicht sagen, dass man gewinne. Die Russen hätten einen großen Vorteil gegenüber dem Westen und Europa im Besonderen: "Sie sind bereit zu kämpfen. (...) In Kriegszeiten ist das die absolut entscheidende Frage", betonte Tusk. "Man hat keine Chance zu siegen, wenn man nicht bereit ist, zu kämpfen oder zumindest ein Opfer zu bringen."

Tusk warnte Großbritannien davor, sich der "süßen Illusion" hinzugeben, dass der Krieg gegen die Ukraine weit weg sei. Russland könne mit nuklear bestückten ballistischen Raketen jede europäische Hauptstadt erreichen, auch London. Bereits jetzt sei man massiven Attacken im Cyberspace ausgesetzt. "Sie sind bereit, die Cyber-Infrastruktur unserer Eisenbahnen, unserer Krankenhäuser in Polen zu zerstören."

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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