Politik

Einstimmiges Mandat UN-Friedenstruppe für Darfur

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat eine Friedenstruppe von 26.000 Mann für die sudanesische Konfliktregion Darfur beschlossen. Die gemeinsame Mission der UN und der Afrikanischen Union (AU) soll dazu beitragen, die Region nach mehr als vier Jahren blutiger Kämpfe mit mehr als 200.000 Toten zu stabilisieren.

Die Friedenstruppe soll spätestens bis Ende des Jahres die bedrängte Einsatztruppe der AU ersetzen, die nur eine Stärke von 7.000 Mann hat. Die schlecht ausgerüstete Truppe hat es alleine bislang nicht geschafft, die Gewalt in Darfur zu stoppen. Der Sudan hatte der Stationierung von UN-Soldaten erst nach monatelangem Zögern zugestimmt.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, die in der Geschichte bislang einmalige Operation werde der bedrängten Bevölkerung von Darfur ein deutliches und kraftvolles Signal vermitteln, dass es jetzt endlich wirksame Hilfe gebe. Er bezeichnete den Beschluss als "historisch" und rief die Mitgliedsstaaten auf, zügig "kompetente" Truppen zur Verfügung zu stellen. Gemäß dem einstimmig beschlossenen Mandat dürfen die Soldaten und Polizisten von UNO und AU Gewalt anwenden, wenn Zivilisten angegriffen werden. Ferner dürfen sie auch zur Selbstverteidigung zur Waffe greifen sowie um die Bewegungsfreiheit von Mitarbeitern von Hilfsorganisationen zu gewährleisten.

Die Resolution zum Schutz von Millionen Vertriebenen im Westen des afrikanischen Landes war zuletzt mehrfach abgemildert worden. Nach der neuen Resolution dürfen die Friedenstruppen illegale Waffen nicht mehr beschlagnahmen. Auch die Drohung mit weiteren Sanktionen taucht nicht auf.

In der westsudanesischen Provinz Darfur gehen arabische Milizen mit offenkundiger Duldung der Regierung gegen schwarzafrikanische Stämme vor. Schätzungen zufolge kamen in dem Konflikt in den vergangenen vier Jahren mehr als 200.000 Menschen ums Leben, 2,5 Millionen wurden vertrieben. Der Sudan spricht indes von lediglich 9000 Toten.

Quelle: ntv.de

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