Politik

Taliban nehmen Ausländer ins Visier UN-Mitarbeiter in Kabul getötet

Bei dem Angriff starben mindestens 14 Menschen, weitere wurden verletzt.

Bei dem Angriff starben mindestens 14 Menschen, weitere wurden verletzt.

(Foto: dpa)

Bei einem Anschlag auf ein Lokal in Kabul sterben mindestens 14 Menschen. Die Taliban, die sich zu der Tat bekennen, sagen, dass auch "hochrangige deutsche Diplomaten" getötet worden seien. Bisher gibt es dafür keine Bestätigung.

Bei einem Anschlag der radikal-islamischen Taliban auf ein Restaurant in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 14 Menschen getötet worden. Wie die Polizei mitteilte, starben auch die drei Angreifer, von denen einer schon am Eingang zu dem Gebäude eine Bombe zündete. Zwei Taliban-Kämpfer wurden von Wachleuten nach einem längeren Schusswechsel getötet.

Sicherheitskräfte riegeln das Gebiet um das Restaurant ab.

Sicherheitskräfte riegeln das Gebiet um das Restaurant ab.

(Foto: AP)

Ein Polizeioffizier sagte: "Unter den Getöteten sind auch Ausländer." Über deren Nationalität war zunächst nichts bekannt. Nach Angaben der UNO sind vier Mitarbeiter der Vereinten Nationen unter den Toten. Der Internationale Währungsfonds gab bekannt, ihr Mitarbeiter Wabel Abdallahin sei bei dem Attentat getötet worden.

Zu der Tat bekannten sich die Taliban. Taliban-Sprecher Zabiullah Mujahid teilte mit, der Selbstmordanschlag habe gezielt Ausländern in der Stadt gegolten. Die Polizei riegelte das Viertel weitgehend ab. Auf den Straßen lagen zunächst noch Opfer des Angriffs zwischen ausgebrannten Autos, wie Augenzeugen sagten.

Minutenlang sind Schüsse zu hören

Ein Sprecher der radikal-islamischen Gruppe erklärte, ersten Berichten zufolge seien unter den Opfern "eine Reihe hochrangiger deutscher Diplomaten". Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, Meldungen über betroffene Deutsche könnten derzeit nicht bestätigt werden. Der Krisenstab arbeite mit Hochdruck an der Aufklärung der unübersichtlichen Lage.

Das libanesische Restaurant liegt im Viertel Wazir Akbar Khan, in dem viele ausländische Botschaften ihren Sitz haben. Auch die Deutsche Botschaft ist nur wenige Minuten entfernt.

In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Angriffe in Kabul gegeben, darunter auch einen Selbstmordanschlag. In einem zweiten Fall war ein Selbstmordattentäter erschossen worden, bevor er seine Bombe zünden konnte.

Die ausländischen Truppen bereiten sich derzeit auf ihren in diesem Jahr geplanten Abzug aus Afghanistan vor. Zudem hat sich die ohnehin angespannte Lage im Land vor der für April geplanten Präsidentenwahl verschärft.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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