Nahost-Konflikt UN warnen vor Katastrophe
29.08.2002, 08:11 UhrIm Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern droht eine neue Eskalation der Gewalt. Israelische Soldaten töteten in der Nacht zum Donnerstag nahe bei der jüdischen Siedlung Nezarim im Gazastreifen vier Mitglieder einer Beduinen-Familie. Daraufhin schworen radikale Palästinenser-Gruppen blutige Rache.
Auch die Autonomiebehörde verurteilte die Militäraktion und warnte vor einer neuen Eskalation der Gewalt. Die Vereinten Nationen warnten am Donnerstag vor einer "menschlichen Katastrophe " in den Palästinensergebieten, falls die strikte Belagerung und Besetzung im Westjordanland und im Gazastreifen von Israel fortgesetzt werde.
Palästinenserführer Jassir Arafat sprach von einem "vorsätzlichen Verbrechen, um die Friedensbemühungen der internationalen Gemeinschaft zu unterlaufen". Der palästinensische Innenminister Abdel Rasak Jechia sagte nach dem Zwischenfall ein für Donnerstag geplantes Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser ab. Dabei sollte es um die weitere Umsetzung des so genannten Gaza-Bethlehem-Abkommens gehen.
Nach palästinensischer Darstellung hatten israelische Panzer nahe bei Nezarim auf autonomemem Gebiet mehrere Häuser mit Granaten beschossen. Dabei wurden eine 50-jährige Frau, ihre zwei Söhne und ein Neffe tödlich getroffen und vier weitere Personen verletzt. Anschließend seien palästinensische Krankenwagen mit den schwer Verletzten fast eine Stunde lang an der Fahrt ins Krankenhaus gehindert worden. Nach israelischer Darstellung feuerten die Soldaten auf eine Gruppe Palästinenser, die sich ihren Panzern genähert hätten.
Quelle: ntv.de