Politik

Für Hungernde in Ostafrika UNO bereitet Luftbrücke vor

Fuß und Hand eines unterernährten Kindes in einem Feldlazarett des Internationalen Roten Kreuzes im kenianischen Dadaab.

Fuß und Hand eines unterernährten Kindes in einem Feldlazarett des Internationalen Roten Kreuzes im kenianischen Dadaab.

(Foto: AP)

Das Welternährungsprogramm trifft letzte Vorbereitungen für eine Luftbrücke für Hungernde in der somalischen Hauptstadt Mogadischu, im Osten Äthiopiens und im Norden Kenias. Die Versorgung aus der Luft von Nairobi aus soll spätestens am Mittwoch starten. Die Flugzeuge sollen 14 Tonnen energiereicher Nahrungsmittel in die Region bringen, die vor allem für die notleidenden Kinder gedacht sind.

Die Vereinten Nationen wollen sobald wie möglich dringend benötigte Nahrungsmittel per Luftbrücke in die somalische Hauptstadt Mogadischu bringen. Die ersten Hilfslieferungen sollten spätestens am Mittwoch vom kenianischen Nairobi aus in das Nachbarland geflogen werden. Darüber informierte eine Mitarbeiterin des Welternährungsprogramms (WFP) in Addis Abeba. Dort sollen die Lebensmittel von vor Ort tätigen Nichtregierungsorganisationen und örtlichen Ausschüssen an die hungernde Bevölkerung verteilt werden. Grund für Verzögerungen seien bürokratische Hürden in Kenia.

Mihag Gedi Farah ist sieben Monate alt und wiegt 3,4 Kilogramm.

Mihag Gedi Farah ist sieben Monate alt und wiegt 3,4 Kilogramm.

(Foto: AP)

Es handele sich hauptsächlich um mit Vitaminen und Mineralien angereicherte Nahrungsergänzungen für die an Unterernährung leidenden Kinder, hieß es. Wahrscheinlich werde das WFP mit zwei Flugzeugen im Einsatz sein, die 14 Tonnen davon befördern sollen. "Die Zeit läuft uns davon", sagte eine Mitarbeiterin von "Save the Children" in Somalia. "Bisher hat die internationale Gemeinschaft zu viel geredet und zu wenig gehandelt."

Vor der Hungersnot in ihrem Land sind allein in diesem Monat rund 40.000 Somalier nach Mogadischu geflohen. Etwa 30.000 weitere Hungernde seien im Laufe des Julis in Flüchtlingslagern rund um die Hauptstadt eingetroffen, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Genf. Über den Zeitraum der vergangenen zwei Monate seien 100.000 Binnenflüchtlinge in der somalischen Hauptstadt eingetroffen. Die verheerende Lage habe zu einem heillosen Durcheinander und zu Plünderungen geführt, daher stünden einige der "Schwächsten und Verwundbarsten mit leeren Händen da", erklärte das UNHCR.

Vor allem die Kinder sind dehydriert und unterernährt.

Vor allem die Kinder sind dehydriert und unterernährt.

(Foto: AP)

Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) erklärte zudem, täglich passierten etwa 3500 Somalier die Grenzen zu Kenia und Äthiopien. Im Laufe der schweren Hungersnot am Horn von Afrika verließen demnach bereits rund 740.000 Somalier ihr Land. Nach Angaben von UNICEF sind in Somalia, Äthiopien, Kenia und Dschibuti bereits über 2,3 Millionen Kinder akut mangelernährt. Allein in Somalia bedroht die Hungerkrise rund 3,7 Millionen Menschen. Die UNO hatte vor knapp einer Woche für Teile des Landes offiziell eine Hungersnot erklärt.

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Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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