Politik

USA fliegen Ausländer aus Südsudan aus UNO zieht Personal aus Juba ab

Die UN übernehmen auch den Abtransport der Verletzten.

Die UN übernehmen auch den Abtransport der Verletzten.

(Foto: AP)

Im Südsudan wird die Lage immer schlimmer. Die Rebellen marschieren vor. Die UN bringen einen Teil ihres Personals in Sicherheit. Washington hält den Konflikt besorgt im Blick. Menschenrechtler warnen vor einer humanitären Katastrophe.

Die USA haben hunderte Ausländer vor den Kämpfen im Südsudan in Sicherheit gebracht. Nachdem ein solcher Einsatz am Samstag aufgrund von Beschuss abgebrochen worden war, brachten US-Hubschrauber am Sonntag "US-Bürger und Bürger aus Partnerländern" aus der Stadt Bor ins Nachbarland Kenia, wie das Außenministerium in Washington mitteilte. Die USA und die Vereinten Nationen hätten dafür Sorge getragen, dass der Einsatz für die Konfliktparteien als humanitäre Mission kenntlich gewesen sei, sagte Ministeriumssprecherin Jen Psaki.

Die Ausländer wurden den Angaben zufolge zunächst per Hubschrauber von Bor in die Hauptstadt Juba geflogen. Insgesamt seien 380 US-Bürger sowie 300 andere Ausländer in vier Charterflugzeugen und fünf Militärmaschinen in die kenianische Hauptstadt Nairobi gebracht worden, sagte Psaki. Sie rief alle noch im Südsudan verbliebenen US-Bürger auf, unverzüglich das Land zu verlassen. Am Samstag waren drei US-Flugzeuge auf dem Weg nach Bor beschossen worden. Vier US-Soldaten wurden verletzt.

Auch UN fliegen Personal aus

Die Vereinten Nationen kündigten in New York an, ihr nicht dringend benötigtes Personal aus Juba auszufliegen. Die Mitarbeiter würden nach Uganda versetzt, teilte die UN-Mission im Südsudan (UNMISS) mit. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, mit welcher "der Druck auf die begrenzten Ressourcen abgeschwächt werden" solle. Fast 20.000 Menschen haben in Juba bei der UN-Mission Zuflucht gesucht. Wie viele Mitarbeiter von der Verlegung betroffen sind, wurde nicht mitgeteilt.

Zuvor hatte die UNO ihr ziviles Personal von ihrem Stützpunkt in Bor nach Juba versetzt. Die UNMISS kündigte an, ihre militärische Präsenz in Bor und Paiang zu verstärken, "um ihr Mandat, die südsudanesische Zivilbevölkerung zu schützen, zu erfüllen". "Wir geben Südsudan nicht auf", sagte die UN-Beaufragte für das Land, Hilde F. Johnson.

Seit Mitte Dezember gibt es heftige Kämpfe im Südsudan. Hintergrund des Konflikts ist ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter Machar. Während Kiir der Volksgruppe der Dinka angehört, entstammt Machar der Volksgruppe der Nuer.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/AFP

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