Politik

Terrorschutz-Studie US-Bericht warnt vor Mängeln

Ein Bericht moniert den Schutz vor Terrorattacken in den USA. Das Land sei nicht in der Lage, angemessen auf mögliche Bedrohungen zu reagieren. Zudem mangele es an gut ausgebildete Experten. "Die Uhr tickt, die Zeit läuft uns davon", mahnt der Bericht. Dagegen bilanziert US-Präsident Obama der Al-Kaida einen deutlichen Schlagverlust.

Obama hat keinen Zweifel an einer fortbestehenden realen Terrorgefahr.

Obama hat keinen Zweifel an einer fortbestehenden realen Terrorgefahr.

(Foto: picture alliance / dpa)

Beim Schutz vor Terroranschlägen gibt es in den USA nach Ansicht einer Sicherheitskommission nach wie vor große Lücken. Gut acht Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sei das Land nicht in der Lage, angemessen auf Attacken mit biologischen Waffen zu reagieren, heißt in dem Bericht der Kommission. Auch mangele es an einer neuen Generation gut ausgebildeter Sicherheitsexperten, die den neuen terroristischen Bedrohungen gewachsen sei.

"Die Bewertung fällt nicht gut aus, vor allem mit Blick auf biologische Bedrohungen", heißt es in dem Bericht. "Während die Regierung große Fortschritte bei der Abwehr solcher Attacken gemacht hat, legt sie wenig Aufmerksamkeit auf Maßnahmen, um im Falle eines Angriffs schnell und effektiv zu reagieren, so dass sie nicht länger eine Bedrohung zur Massenvernichtung darstellen", heißt es weiter.

Die von ehemaligen Senatoren geleitete Kommission betont darin, dass diese Versäumnisse nicht allein der derzeitigen Regierung zugeschrieben werden können. Auch die vorangegangene habe nicht in der nötigen Geschwindigkeit auf mögliche Bedrohungen reagiert. Doch die Gefahr sei derart gewachsen, dass dieses Tempo nicht länger ausreiche, warnen die Verfasser unter Leitung des ehemaligen demokratischen Senators Bob Graham und des konservativen Ex-Senators Jim Talent. "Die Uhr tickt, die Zeit läuft uns davon", mahnt der Bericht.

Die Kommission zur Vorbeugung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und Terrorismus war 2007 gebildet worden - auf Empfehlung der Kommission zur Aufarbeitung der Anschläge des 11. September. Sie bewertet in regelmäßigen Abständen den Sicherheitsstatus des Landes.

Obama: Al-Kaida ist geschwächt

Al-Kaida-Chef Osama bin Laden meldet sich regelmäßig per Videobotschaften.

Al-Kaida-Chef Osama bin Laden meldet sich regelmäßig per Videobotschaften.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Unterdessen sieht US-Präsident Barack Obama nach der jüngsten Audiobotschaft von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden das Terrornetzwerk geschwächt. Es gebe "keinen Zweifel" an einer fortbestehenden realen Terror-Gefahr, sagte Obama in einem TV-Interview. Dass Bin Laden sich in seiner Botschaft mit dem vereitelten Anschlag des Nigerianers Umar Farouk Abdulmutallab auf ein US-Flugzeug vor einem Monat zu schmücken versucht habe, sei aber "ein Hinweis, wie geschwächt er ist". Schließlich sei der Anschlagsversuch "nicht unbedingt von ihm selbst angeordnet" worden.

Der US-Präsident bilanzierte weiter, dass Al-Kaida seit dem Jahr 2000 deutlich an Schlagkraft verloren habe. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hätten die USA eine Reihe von Maßnahmen in die Wege geleitet bei den Geheimdiensten, der Verteidigung oder der nationalen Sicherheit, die das Land deutlich sicherer gemacht hätten. Damit zollte Obama seinem Vorgänger George W. Bush Anerkennung.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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