Politik

Anschlag in Aserbaidschan US-Botschaft im Visier

In Aserbaidschan haben Sicherheitskräfte einen Anschlag mutmaßlicher Islamisten gegen die US-Botschaft in Baku vereitelt. Mehrere Verdächtige, die Mitglieder einer wahhabitischen Gruppe sein sollen, wurden nach Angaben des Sicherheitsministeriums festgenommen. Der Wahhabismus ist eine besonders strenge Richtung des Islam und hat seine Wurzeln im Saudi-Arabien des 18. Jahrhunderts.

Unter den Festgenommenen sei auch ein Offizier der Armee, der von seinem Posten desertiert sei, sagte ein Ministeriumssprecher. Er soll 20 Handgranaten, ein Maschinengewehr, vier Schnellfeuerwaffen und Munition seiner Einheit für den Anschlag gestohlen haben. Ein Teil der Extremisten sei am Wochenende in einem Dorf bei Baku festgesetzt worden. Dabei habe es einen Toten gegeben. Das Innenministerium ergänzte später, zwei in der Nähe der US-Botschaft festgenommene Männer seien nach Prüfung ihrer Papiere wieder freigelassen worden.

Die Botschaften Großbritanniens und der USA waren zuvor in Alarmbereitschaft versetzt worden. Das Vereinigte Königreich schloss seine Vertretung in dem vorderasiatischen Land bis auf weiteres, wie eine Sprecherin mitteilte. In der US-Botschaft wurde der Betrieb eingeschränkt. Auch hier verwies ein Sprecher auf die angespannte Sicherheitslage vor Ort. Nähere Angaben zur Gefahrenlage wollten weder die Briten noch die Amerikaner machen.

Aserbaidschan ist ein überwiegend muslimisches Land mit rund acht Millionen Einwohnern und liegt als wichtiger Öl-Produzent zwischen dem Iran, der Türkei und Russland. Zwar haben die Behörden in der Vergangenheit Dutzende Verdächtige mit mutmaßlichen Verbindungen zu islamischen Extremisten festgenommen. In dem Land gab es bislang aber keine Angriffe von Extremisten auf westliche Einrichtungen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen