Politik

Empörung über islamfeindlichen Film US-Botschafter getötet

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Bei dem Angriff auf die US-Botschaft in Bengasi gibt es Tote.

(Foto: REUTERS)

Ein mutmaßlich islamfeindlicher Film löst heftige anti-amerikanische Ausschreitungen in Ägypten und Libyen aus. In Bengasi stirbt der US-amerikanische Botschafter Stevens. Der Botschafter soll erstickt sein, nachdem militante Islamisten Brandbomben auf das Konsulat geworfen hätten.

Der US-Botschafter in Libyen und drei seiner Mitarbeiter sind bei dem Angriff auf das US-Konsulat in der ostlibyschen Stadt Bengasi getötet worden. Das Weiße Haus in Washington bedauerte den Tod seines Botschafters Christopher Stevens und drei weiterer Mitarbeiter und sprach von einem "barbarischen Akt". Eine libysche Aktivistin kommentierte den Tod des Stevens mit den Worten: "Libyen hat einen seiner besten Freunde verloren."

Arabische TV-Sender meldeten, der Botschafter sei erstickt, nachdem militante Islamisten Brandbomben auf das Konsulat geworfen hätten.

Aus Protest gegen einen in den USA produzierten und ihrer Meinung nach islamfeindlichen Film hatten Angreifer das US-Konsulat in Bengasi gestürmt. Bereits zuvor war die US-Botschaft in Kairo attackiert worden.

Der Film, gegen den sich beide Proteste richteten, soll von christlichen Kopten aus Ägypten, die in den USA leben, produziert worden sein. Die Demonstranten betrachteten ihn als Beleidigung des Propheten. Die Arabische Liga verurteilte den Film ebenfalls und erklärte laut der ägyptischen Nachrichtenagentur Mena, darin werde der Prophet Mohammed "beleidigt".

"Destruktive Ideologie des Islam"

Bereits Anfang Juli wurde eine Vorschau des Films "Innocence of Muslims" ("Die Unschuld der Muslime") bei Youtube online gestellt. In dem Zusammenschnitt wird Mohammed als Frauenheld, Kinderschänder und Mörder dargestellt sowie als "Bastard" beschimpft. In einer ebenfalls veröffentlichten Szene nennt Mohammed einen Esel "das erste muslimische Tier".

Der "New York Times" zufolge erhielt der Trailer wenig Aufmerksamkeit, bis in der vergangenen Woche eine auf Arabisch übersetzte Version auftauchte. Ein koptischer Christ aus Ägypten, der in den USA lebt und im Internet mit verbalen Breitseiten gegen Muslime aufgefallen sei, habe das Video auf seinem Blog veröffentlicht.

Im Zusammenhang mit dem Video taucht ein weiterer Name auf, der mit islamfeindlichen Tendenzen in den USA in Verbindung gebracht wird: Pastor Terry Jones aus Florida. Jones hatte im Frühjahr 2011 mit der Verbrennung des Korans blutige Proteste in der islamischen Welt ausgelöst. Der evangelikale Pastor erklärte laut US-Medien, Ausschnitte des Films in seiner Kirche zeigen zu wollen. Der Film zeige "in satirischer Weise" das Leben Mohammeds und mache die "destruktive Ideologie des Islam" deutlich.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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