Als Tourist nach Nordkorea US-Bürger muss sechs Jahre ins Arbeitslager
14.09.2014, 12:13 Uhr
Der 24-jährige Miller reiste allein nach Nordkorea.
(Foto: AP)
Matthew Miller reist nach Nordkorea und beantragt dort Asyl. Doch das streng kommunistisch regierte Land reagiert auf seine Weise: Es stellt den jungen US-Amerikaner vor Gericht und verurteilt ihn wegen feindseliger Akte.
Ein nordkoreanisches Gericht hat den US-Bürger Matthew Miller zu sechs Jahren Haft in einem Arbeitslager verurteilt. Der junge Mann habe "feindselige Akte" begangen, als er als "Tourist verkleidet" nordkoreanisches Territorium betreten habe, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA zur Begründung des Urteils. Miller war im April festgenommen worden.
Er soll bei der Einreise sein Visum zerrissen und Asyl in dem kommunistischen Staat gefordert haben. Miller ist einer von drei US-Bürgern, die derzeit in Nordkorea inhaftiert sind. Pjöngjang soll Jeffrey Fowle und Matthew Miller aus humanitären Gründen freilassen und ausreisen lassen, sagte US-Außenamtssprecherin Jen Psaki am Sonntag. Für Kenneth Bae forderte sie eine "Sonder-Amnestie" und ebenfalls die "sofortige Freilassung".
Bae wurde bereits wegen Umsturzvorwürfen zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt. Auch Fowle soll wegen nicht näher genannter "feindlich gesinnter Taten" der Prozess gemacht werden. Der 56-Jährige hatte nach japanischen Medienberichten im Mai eine Bibel in seinem Hotelzimmer zurückgelassen. Die drei Männer werden nach eigenen Angaben zwar anständig behandelt, leiden aber unter körperlichen Beschwerden und Isolation.
Quelle: ntv.de, sba/AFP