Hunger in Nordkorea US-Hilfe für den Erzfeind
16.05.2008, 19:53 UhrAngesichts der drohenden Hungersnot in Nordkorea wollen die USA ihre Lebensmittelhilfe an das kommunistische Land wieder aufnehmen. Von Juni an solle unter Aufsicht des UN-Welternährungsprogramms (WFP) und regierungsunabhängiger Hilfsorganisationen eine halbe Million Tonnen Lebensmittel in Nordkorea an Bedürftige verteilt werden, erklärte das US-Außenministerium in Washington. Die Führung in Pjöngjang habe zugesagt, ausländische Beobachter zur Ermittlung des Bedarfs und zur Überwachung der Verteilung ins Land zu lassen. Die unabhängige Kontrolle über den Einsatz der Nahrungsmittelhilfen war eine Vorbedingung der USA für die Wiederaufnahme ihrer Hilfslieferungen.
Nordkorea droht nach Einschätzung von Experten vor allem wegen der Preisexplosion für Grundnahrungsmittel auf dem Weltmarkt eine neue Hungerkatastrophe. Laut WFP haben 6,5 Millionen der 23 Millionen Nordkoreaner zu wenig zu essen, mehr als ein Drittel der Kinder sind chronisch unterernährt.
Das UN-Ernährungsprogramm hatte seine Arbeit in Nordkorea 2006 auf Befehl der dortigen Regierung auf ein Mindestmaß reduzieren müssen. Auch die Hilfslieferungen aus den USA, die in den 90er Jahren vereinbart worden waren, kamen zum Stillstand.
In den 90er Jahren starben in Nordkorea bis zu 2,5 Millionen Menschen bei mehreren Hungerkatastrophen. Das entsprach etwa zehn Prozent der Bevölkerung.
Quelle: ntv.de