Politik

Sex, Lügen und Twitpics US-Politiker legt Beichte ab

Anthony Weiner ist mit Huma Abedin verheiratet, einer langjährigen Mitarbeiterin von Hillary Clinton.

Anthony Weiner ist mit Huma Abedin verheiratet, einer langjährigen Mitarbeiterin von Hillary Clinton.

(Foto: AP)

Weil er anzügliche Fotos via Twitter an eine junge Frau geschickt hat, gerät der US-Abgeordnete Anthony Weiner an den Pranger. Zunächst streitet er alles ab. Dann gesteht er unter Tränen.

Der US-Kongressabgeordnete Anthony Weiner steht im Mittelpunkt einer peinlichen Sex-Affäre: Der Politiker, dessen Nachname im Englischen wie die Wiener Wurst ausgesprochen wird und in der US-Umgangssprache eine Bezeichnung für das männliche Geschlechtsteil ist, verschickte Bilder seines Gemächts über das Internet an mehrere junge Frauen.

In einer tränenreichen Pressekonferenz räumte der demokratische Abgeordnete aus New York Fehler ein. "Ich habe gelogen ... Ich habe schreckliche Fehler gemacht". Er entschuldigte sich bei seiner Frau - und erklärte, weiter im Amt bleiben zu wollen. Auch an Scheidung sei nicht gedacht, versicherte Weiner. Seine Ehefrau war bei der Pressekonferenz nicht anwesend. Er selbst "schien mit dem Reden nicht aufhören zu können, als seien die Fragen (der Journalisten) therapeutisch", schreibt die "New York Times".

Eines der Bilder, die Weiner verschickt haben soll.

Eines der Bilder, die Weiner verschickt haben soll.

(Foto: biggovernment.com)

Weiner räumte ein, in den vergangenen drei Jahren mit sechs verschiedenen Frauen erotische Online-Kontakte unterhalten zu haben. Die Bekanntschaften habe er vor allem über Facebook geschlossen. "Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe", erklärte er zerknirscht und bat seine Frau um Verzeihung. Zugleich betonte Weiner, die Frauen nie getroffen und keinen außerehelichen Sex gehabt zu haben - zumindest nicht außerhalb der virtuellen Welt.

Die Affäre kam ins Rollen, nachdem Weiner Ende Mai eine Nahaufnahme seiner eng anliegenden Unterhose mit verdächtiger Ausbeulung versehentlich über Twitter ins Internet gestellt hatte. Mehr als eine Woche lang behauptete der Politiker, Hacker seien am Werk gewesen und hätten sein Twitter-Konto unter ihre Kontrolle gebracht. Nun gab er zu, dass er selbst das Foto verschickte und eigentlich als private Botschaft an eine Studentin aus Seattle senden wollte.

Der Fall schlägt seit Tagen hohe Wellen in den USA. Aufgedeckt wurde die Affäre von der den Republikanern nahestehenden Website biggovernment.com des umstrittenen Bloggers Andrew Breitbart. Erst kürzlich war der ehemalige demokratische Präsidentschaftsbewerber John Edwards angeklagt worden: Er soll im Vorwahlkampf 2008 Spendengelder missbraucht haben, um eine außereheliche Affäre zu vertuschen.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen