Politik

Ein Jahr nach Giftangriff in Syrien US-Schiff vernichtet Chemiewaffen komplett

Das Marineschiff "Cape Ray" neutralisiert die syrischen Chemiewaffen.

Das Marineschiff "Cape Ray" neutralisiert die syrischen Chemiewaffen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mehr als 1000 Menschen sterben in Syrien, als nahe Damaskus Giftgas zum Einsatz kommt. Jetzt hat ein Schiff der US-Marine alle Bestände der Chemiewaffen zerstört. In Deutschland und Finnland werden nun die letzten Reste unschädlich gemacht.

Die gesamten syrischen Chemiewaffenbestände sind nach Angaben der US-Regierung im Mittelmeer unschädlich gemacht worden. "Die gefährlichsten chemischen Bestandteile des syrischen Arsenals", die zur Herstellung von Senfgas und Sarin benötigt würden, seien "auf offener See neutralisiert" worden, verkündete Verteidigungsminister Chuck Hagel nach einem Telefonat mit dem Kommandanten des US-Marineschiffes "Cape Ray". Die Beseitigung der gefährlichen Chemikalien mittels des Hydrolyse-Verfahrens hatte Anfang Juli begonnen.

Bei diesem Verfahren, für das zwei Spezialanlagen auf dem Frachtschiff installiert worden waren, wurden die chemischen Kampfstoffe mit Wasser und verschiedenen Zusatzstoffen unschädlich gemacht. Die nur noch leicht toxischen Reste wurden anschließend in Tanks gefüllt und in zwei Spezialanlagen im niedersächsischen Munster und in Finnland beseitigt. Die US-Streitkräfte hatten versichert, dass bei dem Prozess auf der "Cape Ray" keine Giftstoffe ins Mittelmeer gelangen.

US-Präsident Barack Obama sprach von einem "wichtigen Meilenstein" bei den Bemühungen, das Chemiewaffenarsenal des syrischen Regimes vollständig zu zerstören. Er lobte Dänemark, Norwegen, Italien, Großbritannien, Russland und China für ihre Unterstützung. Er dankte Deutschland und Finnland, wo schwach giftige Reste der Zerstörungsaktion in Spezialanlagen unschädlich gemacht werden sollen.

Der syrische Präsident Baschar al-Assad hatte im Oktober 2013 der Vernichtung sämtlicher chemischer Kampfstoffe unter Aufsicht der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen zugestimmt, nachdem die USA wegen eines Giftgasangriffs mit bis zu 1400 Toten nahe Damaskus mit einem Militärangriff gedroht hatten. Wegen der Kämpfe im syrischen Bürgerkrieg verzögerte sich der Einsatz zur Verschiffung und Zerstörung der Chemiewaffen immer wieder. Der Tag des Giftgasangriffs, bei dem auch viele Kinder starben, jährt sich am Donnerstag zum ersten Mal.

Quelle: ntv.de, hla/AFP/dpa

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