Nach Entführung in Nigeria US-Soldaten sollen Mädchen finden
21.05.2014, 22:19 Uhr
Die Mutter eines der entführten Mädchen mit einem Foto ihrer Tochter.
(Foto: AP)
Noch immer sind 200 entführte Mädchen in der Gewalt der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram. Die USA helfen bereits bei der Suche nach ihnen, jetzt wollen sie sogar Truppen schicken.
Die USA unterstützen die Suche nach den mehr als 200 in Nigeria verschleppten Schülerinnen nun auch mit Bodentruppen. US-Präsident Barack Obama teilte mit, dass rund 80 US-Soldaten in das Nachbarland Tschad verlegt worden seien. Bislang hatte sich die US-Armee mit Aufklärungsflugzeugen und Drohnen an der Suche nach den Mädchen beteiligt, die vergangenen Monat von der Islamistengruppe Boko Haram verschleppt worden waren.
Die US-Einheit werde die "Geheimdienst- und Aufklärungsoperation" im Norden Nigerias und den umliegenden Gebieten unterstützen, hieß es in dem Schreiben von Obama an den Kongress. "Die Kräfte werden im Tschad bleiben, bis ihre Unterstützung bei der Beendigung der Entführung nicht länger benötigt wird."
Bereits Suche mit Drohnen
Vergangene Woche hatte das Pentagon bestätigt, dass das US-Militär eine Drohne vom Typ Global Hawk und ein Turbopropflugzeug MC-12 für Aufklärungsflüge in der Region einsetzt. Washington berät die Regierung Nigerias außerdem mit einem Expertenteam, dem Militärangehörige des US-Regionalkommandos für Afrika (AFRICOM), FBI-Polizisten sowie Mitarbeiter des Außenministeriums und der US-Entwicklungshilfebehörde USAID angehören.
Die Entführung der Schulmädchen in Nigeria hat die Öffentlichkeit in den USA stark bewegt. First Lady Michelle Obama hielt zu diesem Thema am 10. Mai. erstmals an der Stelle ihres Mannes die wöchentliche Rundfunkansprache. Die Präsidentengattin geißelte dabei die Verschleppung als "skrupellose Tat" einer Terrorgruppe, die jegliche Bildung für Mädchen verhindern wolle.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP