Klarer Sieger bei erster Südstaaten-Vorwahl Gingrich gewinnt in South Carolina
22.01.2012, 00:39 Uhr
Newt Gingrich hat die Vorwahl in South Carolina überraschend deutlich gewonnen. Er kommt auf gut 40 Prozent der Stimmen. Die Umfragen vor der Abstimmung hatten noch ein sehr viel knapperes Rennen zwischen ihm und dem Zweitplatzierten Mitt Romney vorausgesagt.
In seiner Siegesrede hielt sich Gingrich mit Angriffen auf seine republikanische Rivalen zurück, lobte sie teilweise sogar. So habe zum Beispiel der Libertäre Ron Paul guten Ideen zur Finanzpolitik. Selbst für Mitt Romney, mit dem er sich zuletzt eine regelrechte Schlammschlacht lieferte, hatte Gingrich ein paar nette Worte übrig. "Gouverneur Romney ist ein gutes Beispiel für Amerika", sagte Gingrich mit Bezug auf Romneys Karriere.
Weniger freundlich ging er mit Präsident Barack Obama um. Gingrich nannte Obama erneut den"effektivsten Essensmarken-Präsidenten der Geschichte". Er wolle dagegen der "Gehaltsscheck-Präsident" sein. Auch auf die "elitären Medien" ging Gingrich los, so wie schon zuvor in den TV-Debatten.
Mitt Romney schwor in seiner Rede, um "jeden Bundestaat" zu kämpfen. Er kritisierte seine Mitbewerber erneut für deren Angriffe auf seine berufliche Karriere als Geschäftsmann. "Wenn meine Gegner Erfolg und freie Marktwirtschaft attackieren, dann attackieren sie jeden, der von einer besseren Zukunft träumt. Sie attackieren euch."
Die Botschaft war vor allem an Wahlsieger Newt Gingrich gerichtet, der den Ex-Gouverneur wegen seiner Vergangenheit als Investmentmanager zuletzt hart angegangen hatte, und den Romney in seiner Rede nicht namentlich erwähnte.
Auf Platz drei landete Rick Santorum, gefolgt von Ron Paul.
Das Ergebnis der ersten Abstimmung im Süden der USA schreibt Geschichte: Noch nie gab es nach drei republikanischen Vorwahlen drei verschiedene Sieger - ein Zeichen dafür, wie gespalten die Republikaner sind. Konservative scheinen mit Newt Gingrich ihren Favoriten gefunden zu haben, Mitt Romney holt dafür mehr Stimmen bei moderaten Wählern. Mit Gingrichs sieg in South Carolina könnte den Konkurrenten von Obama ein langer Vorwahlkampf bevorstehen. Die nächste Abstimmung findet Ende Januar in Florida statt.
Quelle: ntv.de, ssc