US-Wahl

"Ich zahle so viel ich muss, keinen Cent mehr" Romney öffnet seine Bücher

Mitt Romney und Newt Gingrich bei der ersten TV-Debatte in Florida.

Mitt Romney und Newt Gingrich bei der ersten TV-Debatte in Florida.

(Foto: AP)

203 Seiten stark ist die Steuererklärung von Mitt Romney für das Jahr 2010. Nach langem Zögern und viel Druck von Hauptkonkurrent Newt Gingrich hat sie der Ex-Gouverneur nun offengelegt, zusammen mit der Steuererklärung von 2011. Demnach zahlte er nur 13,9 Prozent seines Einkommens an den Fiskus - deutlich weniger als jeder Durchschnitts-US-Amerikaner. Ob seine republikanischen Gegner das aber gegen ihn verwenden können, ist eher fraglich.

21,7 Millionen Dollar (19 Millionen Euro) verdiente Romney laut seiner Steuererklärung im Jahr 2010. Da der ehemalige Investmentmanager kein Gehalt bezieht, sondern fast ausschließlich von seinen vielen Investitionen lebt, fiel bei ihm lediglich die Kapitalertragssteuer an: knapp 3 Millionen Dollar Steuern. Damit liegt er durch Abschreibungen am Ende sogar noch unter den 15 Prozent, die in den USA auf Einnahmen aus Investitionen erhoben werden. "Ich zahle alle Steuern, die ich muss, und keinen Cent mehr", sagte Romney.

Dabei ist die Romney-Familie durchaus nicht geizig. 2010 und 2011 spendete die Familie rund 7 Millionen Dollar - allerdings gingen davon rund 4 Millionen Dollar an die Mormonen-Kirche.

Munition für Demokraten

Ob Gingrich aber die Steuererklärung Romneys wirklich für eine erneute Diskussion über Steuergerechtigkeit nutzen kann, ist fraglich. Schließlich fordern die Republikaner generell niedrigere Abgaben für alle US-Amerikaner, auch für die Reichen. "Ich glaube nicht, dass die Amerikaner einen Präsidenten wollen, der mehr Steuern zahlt, als er muss", so Romney.

Und so entspann sich eine interessante Diskussion bei der TV-Debatte am Montagabend in Florida. "Ich will die Steuerrate aller Amerikaner auf Mitts Niveau bringen", erklärte Gingrich. Ob er die Kapitalertragssteuer dann auf null setzen würde, fragte Romney. "Null," bestätigte Gingrich - und Romney schob sichtlich zufrieden nach: "Dann hätte ich in den letzten zwei Jahren gar keine Steuern gezahlt."

Am Ende könnten also vor allem die Demokraten von Romneys steuerlicher Transparenz profitieren. Die nämlich sehen in Romneys niedrigen Abgaben ein Argument für eine höhere Reichensteuer.

Quelle: ntv.de, ssc

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