Strittige Äußerung zur "Sesamstraße" Romney stolpert über Bibo
09.10.2012, 16:41 Uhr
"Wehe, wenn Du jemals, jemals Big Bird bedrohst!" war eine der Reaktionen auf Romneys Äußerungen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Im TV-Duell sehen viele Beobachter am Ende nicht Barack Obama vorn. Doch trotzdem punktet der US-Präsident nachträglich gegenüber seinem Herausforderer Mitt Romney. Schuld ist ausgerechnet ein gelber Vogel aus der "Sesamstraße".
US-Präsident Barack Obama hat den großen, gelben Vogel Bibo aus der "Sesamstraße" als Wahlkampfhelfer entdeckt. Obamas Wahlkampfteam machte sich in einem am Dienstag veröffentlichten Online-Video über die Ankündigung des republikanischen Herausforderers Mitt Romney lustig, dem öffentlich-rechtlichen Sender PBS - Bibos Heimat - die Fördergelder zu streichen. In den vergangenen Tagen hatte Obama das Schicksal von Bibo bereits in seine Wahlkampfreden eingeflochten.
"Es tut mir leid, Jim", hatte sich Romney bei der TV-Debatte vergangene Woche an den langjährigen PBS-Moderator Jim Lehrer gewandt. "Ich werde die Fördermittel für PBS stoppen." Zugleich beteuerte der Republikaner: "Ich mag PBS. Ich mag Big Bird (in der deutschen Sesamstraße: Bibo)."
"Mitt Romney weiß, dass man sich nicht über die Wall Street Sorgen machen muss, sondern über die Sesamstraße", sagt nun ein Sprecher in Obamas Video. Der Republikaner habe als einziger Mann den Mut, den Namen des "bösen Genies" hinter den Spekulationen an den Finanzmärkten auszusprechen - Bibo. Romney nehme die Feinde der USA ins Visier - "egal, wo sie ihr Nest bauen".
Auch im Internet hatte Romneys Äußerung einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Romney werde von einer Gang von Kleinkindern mit Plastik-Baseballschlägern überfallen werden, kündigte Eche Madubuike im Kurznachrichtendienst Twitter an. "Wehe, wenn Du jemals, jemals Big Bird bedrohst!" Eli Clifton schrieb: "Obama hat (Osama) Bin Laden getötet. Romney würde Big Bird einen Hieb versetzen."
Wegen des Fernsehduells war Obamas bislang deutlicher Vorsprung auf Romney in mehreren Umfragen geschrumpft. Damit steigt der Druck auf Vize-Präsident Joe Biden, bei seiner Debatte mit dem republikanischen Konkurrenten Paul Ryan am Donnerstag die Initiative zurückzugewinnen. Für die Demokraten ist das nicht ohne Risiko, denn Biden ist wiederholt in Fettnäpfchen getreten.
Quelle: ntv.de, AFP/rts