US-Wahl

50.000 Dollar für einen guten Draht Romney versilbert schon den Sieg

Siegesgewiss: Mitt Romney

Siegesgewiss: Mitt Romney

(Foto: AP)

Noch ist er nicht US-Präsident, die Tickets zu seiner Amtseinführung aber verkauft der Republikaner Romney schon jetzt. Das belegt die E-Mail eines reichen Unterstützers an Top-Spender. Das Angebot zeigt, wie die Kandidaten ihre wichtigsten Geldgeber umgarnen: mit exklusivem Zugang zur Macht.

Die Sache sei "sehr wichtig für die Zukunft unseres Landes", schreibt Richard Stormont in seiner E-Mail. "Lesen Sie bitte bis zum Schluss", fügt er hinzu, denn es geht um Geld, sehr viel Geld. Der ehemalige Hotelmanager der Marriott-Kette hat selbst schon oft tief in seine eigenen Taschen gegriffen, um Republikaner in Wahlen zu unterstützen. Nun sammelt er auch Spenden für den Obama-Herausforderer Mitt Romney. Und er nennt konkrete Gegenleistungen.

Wer 50.000 US-Dollar für die Kampagne des Ex-Gouverneurs spendet, könne Gründungsmitglied der Organisation "Romney Victory" werden, so die E-Mail, die dem Online-Magazin "BuzzFeed" zugespielt wurde. Diese Top-Spender hätten dann gleich drei Gelegenheiten, einen besonders guten Draht zu Romney aufzubauen: Zunächst bei einem Treffen in Kalifornien, dann beim republikanischen Parteitag im August. Höhepunkt wäre schließlich Romneys Amtseinführung am 20. Januar 2013, wo die spendablen Herrschaften eine "Vorzugsbehandlung" erwarten dürfen. "Wir müssen alle zusammenstehen, um Präsident Obama im November in Rente zu schicken", schreibt Stormont, und setzt den Namen des Amtsinhabers vorsichtshalber noch in Großbuchstaben.

10.000 Dollar für ein Foto

Der Aufruf Stormonts liest sich wie ein kleines Wahlkampfspenden-Einmaleins: Man habe "Romney Victory" zusammen mit der republikanischen Partei aufgebaut, mit speziellem Fokus auf die besonders wichtigen "Battleground-States". Dort wird die Wahl entschieden, und dort soll das Geld zum Einsatz kommen. Mehr als 75.800 Dollar dürfe eine Einzelperson nicht spenden, fügt Stormont hinzu. Eine Preisliste für Auftritte des Kandidaten liefert der Hotel-Manager aus Georgia auch gleich mit: Eine Einladung zum Empfang kostet 1000 Dollar pro Teller, ein Foto mit Romney 10.000 Dollar.

Ein Skandal ist die E-Mail freilich nicht. Auch Barack Obama lässt sich für Reden vor Großspendern fürstlich entlohnen. Eine als Pizza Party gestaltetes Spenden-Event in Detroit brachte seiner Kampagne kürzlich eine Million US-Dollar ein. Das Foto mit dem Präsidenten kostete 10.000 Dollar, der Einlass zur Cocktail-Party das Vierfache. Und wenn Hollywood-Schauspieler George Clooney Obama-Spender einlädt, kommen schon mal bis zu 6 Million Dollar zusammen.

Quelle: ntv.de

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