Inhaltlich bietet der US-Wahlkampf kaum Neues: Die Parolen sind auf beiden Seiten verbraucht. Dabei könnte Politikersprech so spannend sein, wie einige Video-Parodien der bisherigen TV-Debatten beweisen: Da singen Biden und Ryan um die Wette, und Obama verrät Romney, dass das Badewasser vergiftet wurde.

Joe Biden hat viel gelacht und Paul Ryan ständig an seinem Wasserglas genippt: Sehr viel mehr dürfte den meisten Zuschauern der Vizepräsidentendebatte vergangene Woche nicht in Erinnerung geblieben sein. Von der detailversessenen Diskussion zur Steuerpolitik bleibt maximal der Unterschied zwischen Erhöhung und Kürzung übrig, bei der Gesundheitsreform könnte man gerade noch so verstanden haben, dass der eine sie will und der andere nicht. Der Rest waren konkurrierende Zahlen, Anfeindungen und jede Menge oft gehörte Wahlkampfslogans.

Dabei hätte es so schön sein können. Zum Beispiel, wenn die beiden Kandidaten gesungen hätten.

Dachten sich auch die Musiker der Band "Gregory Borthers".Im Auftrag der New York Times und mit Hilfe von Auto-Tune verpassten sie den beiden Duellanten elektronisch modifizierte Gesangsstimmen. Ergebnis: 90 Minuten Redezeit reduziert auf knapp drei Minuten Polit-Pop.

Besser schlecht verstanden als langweilig

Fast noch lustiger ist die Interpretation der ersten TV-Debatte zwischen Obama und Romney durch den wohl schlechtesten Lippenleser der Welt. Seit 2011 liefert ein anonymer User auf YouTube rasend komische Remix-Versionen von bekannten Fernsehsendungen, Filmen und neuerdings auch Politikerauftritten. "Bad Lip-Reading" heißt das Ganze und ist im Ergebnis zwar weitgehend sinnfrei, andererseits aber so unterhaltsam, dass man sich wünscht, es wäre wirklich genau so gesagt worden.

Die Debatte zwischen Romney und Obama beginnt beim YouTube-Lippenleser zum Beispiel mit einer freundlichen Warnung des Präsidenten. "Die Whirlpool ist jetzt kalt", begrüßt Romney den Amtsinhaber, bevor es losgeht. "Aber sie haben das Wasser vergiftet", antwortet Obama. Der Rest ist ... aber sehen Sie selbst.